Bleser/Meyer/Klöckner/Steinbach/Connemann: "Sprachlicher Verbraucherschutz" ermutigt durch gute Platzierung bei Sprachwahrerpreis
Berlin (ots)
Anlässlich der Urkundenübergabe für den "Sprachwahrer des Jahres 2007" durch Dr. Hermann Neemann und Thomas Paulwitz von der DEUTSCHEN SPRACHWELT erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, der wirtschaftspolitische Sprecher, Laurenz Meyer MdB, die Verbraucherschutzbeauftragte, Julia Klöckner MdB, die menschenrechtspolitische Sprecherin, Erika Steinbach MdB, sowie die Vorsitzende der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Kultur in Deutschland" Gitta Connemann MdB:
Die DEUTSCHE SPRACHWELT vergibt jährlich einen Preis für den "Sprachwahrer des Jahres". Bei der jüngsten Wahl erreichte die CDU/CSU-Initiative "Sprachlicher Verbraucherschutz" den dritten Platz unter einer Vielzahl von Nominierungen. Wir fühlen uns durch unsere Nominierung und Platzierung bestätigt und bestärkt, für eine verständliche deutsche Sprache einzutreten. Die Urkunde - Ergebnis eines landesweiten Verbrauchervotums - zeigt, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger gezielt aufgegriffen hat. Nun liegt es an unserem Koalitionspartner, die Initiative zum sprachlichen Verbraucherschutz endlich als Antrag im Bundestag mitzutragen und einzubringen.
Auch der Gewinner des Wettbewerbs, der weltweit erfolgreiche Arbeitgeber Porsche, nimmt mit dem bewussten Einsatz von Deutsch als Unternehmenssprache Vorbildfunktion für andere deutsche Konzerne ein. Leitbild der Unions-Verbraucherpolitik ist der informierte, mündige Bürger. Verständliche Sprache ist die Voraussetzung, eigenverantwortlich und selbstbestimmt entscheiden zu können. Fremdsprachliche Ausdrücke und Begriffe im Schulunterricht, in der Arbeitswelt, in der Wissenschaft, der Werbung und in der Öffentlichkeit nehmen stetig zu. Vor allem die englische Sprache beeinflusst in vielfältiger Weise immer stärker die deutsche Sprache, das Bild in unseren Städten und die Medien- und Werbelandschaft.
Nach eigenen Angaben ist jedoch etwa ein Drittel der in Deutschland lebenden Bevölkerung des Englischen nicht mächtig. Dies sind vor allem ältere Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Von ihnen wird zu Recht erwartet, dass sie aus Integrationsgründen die deutsche Sprache erlernen. Im Sprachalltag stoßen diese Personengruppen aber immer häufiger an Grenzen. Wir benötigen deshalb einen erweiterten Verbraucherschutz, der sich auch auf das Verständnis von Sprache bezieht. Es muss im Alltag wieder selbstverständlich werden, dass die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sich ausschließlich mit der deutschen Sprache zurechtfinden können - unabhängig davon, dass es wichtig und richtig ist, die englische Sprache zu erlernen!
Wir fordern deshalb:
* Gesetzestexte, Verlautbarungen und Werbekampagnen der Bundesregierung und des Bundestages, sowie die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen in verständlicher deutscher Sprache abgefasst sein.
* Die Bundesregierung muss als Anteilseigner, Genehmigungsbehörde oder Investor eine durchgehende - nicht notwendigerweise ausschließliche - Verwendung der deutschen Sprache, etwa in Beschilderungen, Leitsystemen usw. gewährleisten. Dies betrifft u. a. auch die Beschriftung in öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen sowie Flughäfen. Neben der oft verwendeten englischen Sprache soll die deutsche Sprache in verständlicher Weise zwingend genutzt werden.
* Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft sollen sich dafür einsetzen, dass Gebrauchs- oder Betriebsanleitungen, Bedienelemente sowie die Garantievoraussetzungen eines Produkts auch in deutscher Sprache zu finden sind. Dies soll auch für alle schriftlichen Dokumente wie Rechnungen, Verträge, Formulare, etc. gelten.
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