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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Pfeiffer: Ausbau des Stromnetzes gründlich beschleunigen

Berlin (ots)

Anlässlich der öffentlichen Anhörung zum
Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) am 15.12.2008 im Deutschen 
Bundestag erklärt der Koordinator in Energiefragen der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB:
Die 13 Sachverständigen aus Wissenschaft, Industrie und Behörden 
haben die geplante Beschleunigung des Ausbaus von Strom- und 
Höchstspannungsnetzen einhellig begrüßt. Das massive Wachstum bei den
erneuerbaren Energien und der grenzüberschreitende Stromhandel machen
das zwingend erforderlich.
Der Entwurf der Bundesregierung zum EnLAG ist dafür insgesamt gut 
geeignet. An einigen Stellen sind jedoch Korrekturen notwendig. Die 
Kosten, die durch den Ausbau entstehen, werden auf die Verbraucher 
umgelegt. Um keine Arbeitsplätze zu gefährden und die deutsche 
Wirtschaft gegen ihre internationale Konkurrenz nicht zu schwächen, 
muss es allerdings - ähnlich wie beim Gesetz zur Förderung 
Erneuerbarer Energien (EEG) - eine Ausnahme für energieintensive 
Industrien geben. Alleine die Netzentgelte haben bei diesen Betrieben
bereits heute ein Volumen erreicht, das bis zu 40 % des Gewinnes 
entspricht. Hier schlugen die Sachverständigen vor, die zusätzlichen 
Kosten im EEG auszuweisen oder die Regelung der individuellen 
Stromnetzentgelte auszuweiten und den 50 %-Deckel aufzuweichen.
Ferner sollte im weiteren Gesetzgebungsverfahren geprüft werden, 
ob der Ausbau nicht noch weiter beschleunigt werden muss. Dabei wären
auch zusätzliche Maßnahmen wie Verkürzung von Genehmigungsfristen 
oder Änderungen der Raumordnungsverfahren denkbar. Ebenso empfahlen 
die Sachverständigen, den Bedarfsplan nicht erst nach fünf Jahren 
anzupassen, sondern eine flexiblere Regelung zu finden, 
beispielsweise eine Überprüfung alle zwei Jahre oder die Möglichkeit 
innerhalb der fünf Jahre die Aufnahme von weiteren Strecken in den 
Bedarfsplan zu beantragen.
Die geplanten Pilotprojekte, mit denen geprüft werden soll, ob 
Erdkabel eine technisch und politisch sinnvolle Alternative zu den 
gängigen Freileitungen sind, begrüßten die Experten einhellig. 
Allerdings machten sie deutlich, dass die Kosten der Projekte und die
Folgen für die Umwelt nur schwer zu kalkulieren sind. Deshalb sollte 
sich die Politik auf die vier vorgesehenen Pilotprojekte 
konzentrieren und weitere Erdkabelprojekte von den gewonnen 
Erkenntnissen abhängig machen.
Die Anhörung hat deutlich gemacht, dass der Wirtschaftsausschuss 
vor der Entscheidung über das Gesetz noch einige wichtige Fakten zu 
klären hat. Beispielsweise müssen die Kosten der Erdverkabelungen und
die möglichen Folgen für die Umwelt im Detail erörtert werden. Bei 
aller nötigen Eile geht hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Ein 
schnell erlassen Gesetz, bei dem Unklarheiten zu jahrelangen 
juristischen Auseinandersetzungen führen, hilft niemanden und 
beschleunigt den Netzausbau nicht.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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