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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Pfeiffer: CCS - grüne Kohle fördern, nicht verhindern

Berlin (ots)

Anlässlich der ersten Lesung des Gesetzentwurfs zum
Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid (carbon capture and 
storage, kurz CCS) im Deutschen Bundestag, erklärt der Koordinator 
für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim 
Pfeiffer MdB:
Der Entwurf der Bundesregierung ist eine gute Grundlage für die 
Beratungen im Bundestag. Damit CCS dem Klima nutzt und in Deutschland
Arbeitsplätze schafft, darf das Gesetz jedoch nicht schärfere 
Regelungen beinhalten, als die EU-Richtlinie vorsieht. Das heißt 
beispielsweise, dass die Verantwortung für die Lagerstätten, wie in 
allen anderen Mitgliedsstaaten auch, 20 Jahre nach Stilllegung des 
Speichers an den Staat übergeht. Eine Übergabe erst nach 30 oder gar 
mehr Jahren würde unsere Unternehmen im europäischen Vergleich 
erheblich benachteiligen. Auch bei der Haftungs- und der 
Deckungsvorsorge muss der Bundestag Regelungen finden, die CCS 
ermöglichen und nicht verhindern.
Bei dem absehbaren Versuch einiger SPD-Politiker, das CCS-Gesetz 
in ein CCS-Verhinderungsgesetz umzuwandeln, wird die Union nicht 
mitmachen. Wenn die SPD aus der Kernenergie und der Kohle zeitgleich 
aussteigen will, muss sie sich fragen lassen, wie die 
Energieversorgung gesichert werden soll. Durch Gaskraftwerke, die die
Abhängigkeit von Russland erhöhen? Das ist nicht im Interesse 
Deutschlands und hilft auch nicht dem Klima.
Die globalen CO2-Emissionen steigen dabei ungebremst weiter. 
Täglich kommen über eine Million Tonnen hinzu. Allein China nimmt pro
Woche ein Kohlekraftwerk mit 1.000 Megawatt ans Netz. Anders ist der 
riesige Energiehunger des Milliardenvolkes kaum zu stillen.
Aber der CO2-Ausstoß ist eine starke Belastung für das Weltklima. 
Singuläre Maßnahmen zum Klimaschutz durch Deutschland und Europa sind
bisher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ob man es wahrhaben will
oder nicht, Kohle wird bei der Energieversorgung in den nächsten 
Jahrzehnten weltweit eine wichtige Rolle spielen. In Deutschland ist 
Kohle ein heimischer Energieträger, der noch mindestens 200 Jahre zur
Verfügung steht.
Durch die Abscheidung und unterirdische Speicherung von 
Kohlendioxid besteht die Chance, Kohlekraftwerke klimafreundlich zu 
betreiben. Allerdings steckt die CCS-Technik noch in den 
Kinderschuhen. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf dem 
Umweltgipfel im Dezember 2008 deshalb beschlossen, die 
CCS-Speichertechnologie mit Abgaszertifikaten im Gegenwert zwischen 
sechs bis neun Milliarden Euro zu fördern. Bis 2015 sollen zwölf 
Demonstrationsvorhaben für die CO2-Abscheidung und Speicherung aus 
der Kohleverstromung in Europa errichtet werden, drei davon in 
Deutschland. Die heimische Energieindustrie ist zudem bereit, 
erhebliche Summen in diese Technik zu investieren. Das einzige, das 
bisher fehlt, ist ein verlässlicher nationaler Rechtsrahmen für die 
Abscheidung, den Transport und die Speicherung des Kohlendioxids.
Nur indem der Gesetzgeber CCS ermöglicht und nicht verhindert, 
kann Deutschland die vorgegebenen Klimaschutzziele erreichen und bei 
der zukunftsträchtigen und weltweit nachgefragten CCS-Technologie zum
Marktführer werden. Die SPD sollte zu einer verantwortungsvollen 
Energiepolitik stehen und Kohle als notwendigen Energieträger 
akzeptieren. CCS ist die Chance, Kohle grün zu machen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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