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Fischbach: "Caritas in veritate" - die dritte Sozialenzyklika Benedikts XVI.

Berlin (ots)

Anlässlich der Veröffentlichung der dritten
Sozialenzyklika Benedikts XVI. "Caritas in veritate" erklärt die 
Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und 
Religionsgemeinschaften, Ingrid Fischbach MdB:
Die längst angekündigte Sozialenzyklika war verschoben worden, 
damit Benedikt XVI. die globale wirtschaftliche Krise 
mitberücksichtigen konnte. Dieser Terminaufschub hat sich gelohnt.
Der Heilige Vater nimmt mit seiner dritten Sozialenzyklika eine 
umfassende und umsichtige Analyse der wirtschaftlichen und sozialen 
Fragen unserer Zeit vor. Bewusst liefert "Caritas in veritate" dabei 
kein technisches oder wirtschaftswissenschaftliches Lösungskonzept 
für die weltweite Krise -  aber gerade deshalb kann die 
Sozialenzyklika wegweisend sein: Benedikt XVI. ruft in Erinnerung, 
dass weder Wissenschaft, noch Technik, noch Politik allein dem 
Menschen Sinn, Trost und Hoffnung geben können.
So mahnt "Caritas in veritate" eine menschenfreundliche Ethik in 
der Wirtschaft an. Der Heilige Vater fordert eine Abkehr von reiner 
Begehrlichkeit. Jeder einzelne ist in Verantwortung gerufen, sein 
Gewissen auf das Gemeinwohl zu verpflichten. Benedikt XVI. stellt 
heraus, dass der Weg aus der Krise nur gemeinsam statt nach dem Motto
"jeder für sich" gefunden werden kann.
Diese Orientierung am Gemeinwohl muss auch systemisch in einer 
"neuen sozial verantwortlichen und nach dem Maß des Menschen 
ausgerichteten wirtschaftlich-produktiven Ordnung" verankert werden: 
international müssen dazu Regeln gelten, die sich an die Prinzipien 
der Solidarität und Subsidiarität halten, um dadurch die Einheit der 
Menschheitsfamilie voranzubringen. Im Vordergrund steht dabei, das 
Gefälle zwischen armen und reichen Gebieten zu überwinden und 
gemeinsam gegen den Hunger und für den Erhalt natürlicher Ressourcen 
vorzugehen. Gemeinsam muss die Verantwortung für die Schöpfung in all
ihren Dimensionen wahrgenommen werden.
So richtet die Sozialenzyklika den Blick weit über die aktuelle 
Krisensituation und das Feld der Wirtschaft hinaus und erinnert 
daran: "wenn der persönliche und gesellschaftliche Sinn für die 
Annahme eines neuen Lebens verloren geht, verdorren auch andere, für 
das gesellschaftliche Leben hilfreiche Formen der Annahme".
Die Achtung für die ganzheitliche Entwicklung des Lebens kommt 
dabei in ganz unterschiedlichen Handlungsfeldern zum Tragen. Neben 
dem Recht auf Leben bis zu seinem natürlichen Tod werden ausdrücklich
der Verzicht auf Gewalt und die Anerkennung des Rechtes auf 
Religionsfreiheit genannt. Ebenso wird zur staatlichen Förderung der 
auf der Ehe gegründeten Familie aufgerufen. Die Sozialenzyklika 
spannt neben der Solidarität der reichen mit den armen Ländern als 
zentrales Moment, das sich durch den ganzen Text zieht einen 
umfassenden Bogen über das gesellschaftliche Zusammenleben.
Wiederholt war von vielen, gerade seitens der Politik, gefordert 
worden, die Kirchen sollten sich angesichts der weltweiten 
Wirtschafts- und Finanzkrise deutlicher zu Gehör bringen. Mit der 
Sozialenzyklika "Caritas in veritate" hat die Katholische Kirche 
diese Forderung mehr als erfüllt. Ihr nachdrückliches Plädoyer für 
ein verstärktes soziales Bewusstsein kommt im richtigen Moment und 
mit bemerkenswerter Klugheit.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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