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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Börnsen/Philipp: Aktenvernichtung wird Stasi-Aufklärung nicht bremsen

Berlin (ots)

Anlässlich der Klausurtagung der Arbeitsgruppe
Kultur und Medien im Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) erklären der 
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und die zuständige Berichterstatterin
Beatrix Philipp MdB:
Die Arbeitsgruppe Kultur und Medien hat ihre diesjährige 
Klausurtagung im Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Frau Marianne Birthler 
durchgeführt.
Trotz Aktenvernichtungen durch die Stasi lagern insgesamt rund 112
Kilometer Schriftgut und 15.500 Säcke mit zerrissenen Akten  in den 
Archiven der Behörde. Diese Akten mit historisch besonders 
bedeutsamem Inhalt sollen über die sogenannte "Schnipselmaschine" 
wiederhergestellt  werden. Die Finanzierung für das Pilotprojekt 
"Virtuelle Rekonstruktion vorvernichteter Stasi-Akten" ist nach 
Aussage des Kulturstaatsministers Bernd Neumann weiterhin 
sichergestellt, d.h. die Aktenvernichtung wird unsere 
Stasi-Aufklärung nicht verhindern.
Die Erstürmung der Stasi-Zentrale im Tagungsort Normannenstraße 
vor 20 Jahren - am 15. Januar 1990 - wurde zum Symbol der Freiheit, 
der Befreiung von dem unmenschlichen Willkür- und 
Unterdrückungsapparat der Staatssicherheit. Sie führte letztendlich 
zum Aufbau der Stasi-Unterlagenbehörde, die seit Oktober 1990 
unersetzliche, verdienstvolle Arbeit leistet und vielen 
osteuropäischen Staaten als Vorbild gilt.
Insgesamt wurden inzwischen über 6,4 Millionen Anträge auf 
Ersuchen bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des 
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, 
bearbeitet.
Und die Zahl der Anträge auf persönliche Akteneinsicht steigt 
weiter: 2008 waren es über 87.000 und im vergangenen Jahr 2009 über 
102.000. Dies unterstreicht die Bedeutsamkeit und das Ansehen der 
Birthler-Behörde auch in den kommenden Jahren und bestärkt unsere 
Verpflichtung, die Aufarbeitung der DDR-Diktatur konsequent 
fortzuführen. Einen Schlussstrich darf es nicht geben!
Nicht zuletzt die Stasi-Verstrickungen im Landtag Brandenburgs und
der "Fall Kurras" zeigen, wie wichtig unser andauerndes Festhalten an
einer weiteren Aktenerschließung ist.
Menschen, die nach bestem Wissen und Gewissen für die 
Staatssicherheit tätig waren, dürfen keine verantwortlichen 
Funktionen innehaben, in denen Sie für das Gemeinwohl wirken sollen.
Daher fordern wir auch eine Verlängerung der Frist für die 
Überprüfungsmöglichkeit auf Stasi-Tätigkeit nach dem 
Stasi-Unterlagengesetz, die im kommenden Jahr 2011 auslaufen würde.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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