Rupprecht/Meinhardt: Schätze aus der Grundlagenforschung heben - Brückenschlag durch Validierungsförderung
Berlin (ots)
CDU/CSU und FDP wollen Wissenschaftler bei der Suche nach Anwendungsmöglichkeiten Ihrer Forschungsergebnisse unterstützen und legen ein neues Konzept für eine künftige Validierungsförderung vor. Hierzu erklären die Arbeitsgruppenvorsitzenden für Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht MdB und der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt MdB:
Dem deutschen Innovationssystem fehlt eine Brücke, die staatlich finanzierte Grundlagenforschung auf der einen mit der anwendungsorientierten Forschung der Wirtschaft auf der anderen Seite verbindet. Die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung in Deutschland liegt - belegt durch zahlreiche Nobelpreise - an der Weltspitze, und wir lassen uns dies aus guten Gründen einiges kosten. Der gesamtwirtschaftliche Nutzen der Grundlagenforschung steht außer Frage. Allerdings finden in Deutschland viel zu oft die Forschungsergebnisse aus der Grundlagenforschung der Universitäten und Forschungseinrichtungen den Weg in die Anwendung erst spät, auf Umwegen oder gar nicht. Hier tut sich eine Lücke in unserem Fördersystem auf: Die eigentliche Forschungsarbeit ist abgeschlossen. Für Untersuchungen des späteren Anwendungsnutzens fehlt das Geld. Der Wirtschaft ist zu diesem Zeitpunkt das Risiko zu hoch, derartige Ideen mit eigener FuE aufzugreifen.
Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit macht das deutlich: Das ist die Entdeckung des Riesenmagneto-Widerstandseffekts durch Professor Dr. Peter Grünberg aus dem FZ Jülich. Er wird seit Mitte der neunziger Jahre in allen gängigen Festplatten genutzt, um magnetische Bits und Bytes auszulesen. Grünberg hatte seine Entdeckung zwar sofort patentieren lassen, doch den Lizenzvertrag schloss wenige Jahre später IBM mit dem Forschungszentrum Jülich ab. 1997 stellte der Elektronikkonzern das erste Festplattenlaufwerk her, das den GMR-Effekt nutzte. Heute wird er in fast allen Laufwerken eingesetzt. Grünberg wurde für seine große Entdeckung 2007 mit dem Nobelpreis geehrt. Wären die Vorteile validierter Ergebnisse in der deutschen Wirtschaft allgemein bekannt gewesen, hätte sich möglicherweise auch ein deutsches Unternehmen für den Lizenzvertrag interessiert.
Die Forschungspolitiker der christlich-liberalen Koalition haben daher ein Konzept entwickelt, das genau diesen Brückenschlag von der Grundlagenforschung zur anwendungsorientierten Forschung ermöglichen soll. Auf Antrag sollen interessierten Wissenschaftlern zusätzliche Forschungsfördermittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie ihre eigenen Forschungsergebnisse auf künftige Anwendungsfelder hin überprüfen.
Letztlich kann eine solche "Validierungsförderung" zu einer Verbreiterung der Basis der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands führen. Heute bestimmen Hochtechnologien des Automobilbaus, des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der Chemie das Bild.
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