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Stübgen: Notfallplan der Eurozone für Griechenland muss Ausnahme bleiben

Berlin (ots)

Zu den Beschlüssen der Staats- und Regierungschefs
der Eurozone über einen Finanzierungsmechanismus für Griechenland 
erklärt der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Michael Stübgen MdB:
Die Verständigung der Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf
einen Notfallplan für Griechenland ist nach den Worten des 
EU-Ratspräsidenten Van Rompuy eine Ausnahme und muss auch eine 
bleiben. Bundeskanzlerin Merkel hat Kurs gehalten. Wenn Griechenland 
seine Schulden an den internationalen Kapitalmärkten nicht mehr 
refinanzieren kann, soll es Finanzhilfen vom Internationalen 
Währungsfonds sowie - auf freiwilliger Basis - bilaterale Kredite von
den Eurostaaten erhalten. Besonders wichtig ist dabei, dass der 
Zinssatz für die bilateralen Kredite keine Subventionselemente 
enthalten darf - Griechenland muss also marktübliche Zinsen bezahlen.
Das politische Signal hieraus lautet: Es ist attraktiver, 
Haushaltsdisziplin zu üben und die Großzügigkeit des Sozialstaates zu
reduzieren, als sich weiter über Gebühr zu verschulden. Eine solche 
Politik entzieht auch der internationalen Finanzspekulation den 
Boden. Sie ist zudem ein Signal an alle Länder der Währungsunion, 
dass die Solidarität der Partner im Falle einer selbstverschuldeten 
Zahlungsunfähigkeit eines Eurostaates seine Grenzen hat. Mit diesem 
unter der Führung von Deutschland und Frankreich vereinbarten 
Ergebnis ist der Einstieg in einen ungeregelten europäischen 
Finanzausgleich verhindert worden.
Klar ist aber auch, dass der Europäische Stabilitäts- und 
Wachstumspakt in seiner jetzigen Form nicht in ausreichender Form 
verhindert, dass die Mitgliedstaaten der Eurozone immer wieder das 
Gebot der Stabilitätsorientierung in ihrer Haushaltspolitik 
missachten. Wenn Volkswirtschaften wachsen, ist es leichter, keine 
Schulden zu machen. Wer jedoch in guten Zeiten keine Vorsorge 
betreibt, bekommt in wachstumsschwachen Jahren oder gar in 
Krisenzeiten, wie wir sie in den vergangenen zwei Jahren durchlebten,
große Schwierigkeiten. Hierfür benötigt der Stabilitäts- und 
Wachstumspakt Stellschrauben, welche die Vorsorgemechanismen stärken 
und verbindlicher machen. Aber auch für den Fall übermäßiger 
Haushaltsdefizite muss der Europäische Stabilitätspakt nachgebessert 
werden. Die Sanktionsmechanismen müssen greifen. Es ist deshalb 
erforderlich, dass sie der politischen Interpretation und 
Beeinflussung weitestmöglich entzogen werden. Freiwillig wird kein 
Finanzminister der Eurozone einem politischen Beschluss über 
Strafzahlungen gegen das eigene Land zustimmen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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