Kauder: 17. Juni 1953 nicht vergessen - Aufstand für Freiheit und Einheit
Berlin (ots)
Zum Jahrestag des Aufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder MdB:
Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 ist ein zentrales Ereignis der deutsch-deutschen Geschichte. Er gehört zur Historie der Wiedervereinigung von 1989/1990, auf die wir heute so stolz sein können. Es entspricht dem historischen Rang dieses Ereignisses, dass der Deutsche Bundestag in Zukunft regelmäßig an die Erhebung im Osten Deutschlands erinnern wird. Das ist ein Erfolg der Bundestagsfraktion von CDU und CSU.
Vor 57 Jahren haben die Menschen im Osten Deutschlands außergewöhnlichen Mut bewiesen. Über eine Million gingen damals in der gesamten DDR für die Wiedervereinigung unseres geteilten Landes, für freie Wahlen und gegen die Unterdrückung durch das SED-Regime auf die Straße. An mehreren hundert Orten in der DDR kam es zu Protesten. Der SED-Staat konnte den Aufstand nur mit Hilfe von ca. 20.000 sowjetischen Soldaten und Panzern niederschlagen. Etwa 1.600 Menschen wurden damals zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt, über 50 Menschen starben, sieben wurden hingerichtet.
Die Stasi baute in den folgenden Jahren ihr enges Bespitzelungs- und Überwachungsnetz aus, das Ulbricht-Regime errichtete 1961 die Mauer, um die Flucht der Menschen in die Freiheit zu verhindern. Aber die Bürger der DDR ließen sich nicht dauerhaft einsperren und unterdrücken. 36 Jahre nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 demonstrierten sie wieder in Massen. Diesmal blieben die sowjetischen Truppen ruhig und die friedliche Revolution der Menschen in der DDR brachte 1989/1990 die deutsche Einheit.
Wir Deutsche können heute endlich in Frieden und Freiheit leben. Uns erwächst daraus die Verpflichtung, dass wir uns auch international gegen Unterdrückung, für die Freiheit und die Menschenrechte einsetzen. Dazu verpflichtet uns nicht zuletzt auch unser christliches Menschenbild. Nach diesem ist der Mensch zur Freiheit geboren. Niemand darf ihm seine Würde nehmen. Keine Ideologie darf sich den Menschen zum Untertan machen.
Auch im Jahr 21 der deutschen Einheit gedenken wir derjenigen, die sich mit Courage bereits 1953 dem SED-Unterdrückungsregime entgegengestellt haben und für die Einheit und Freiheit eingetreten sind. Wir sind ihnen zu tiefem Dank verpflichtet.
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