Börnsen/Grindel: Qualitätsjournalismus stärkt die Demokratie
Berlin (ots)
Heute führt der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ein öffentliches Expertengespräch zur Zukunft des Qualitätsjournalismus durch. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) und der zuständige Berichterstatter Reinhard Grindel:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat die Zukunft des Qualitätsjournalismus zu einem Schwerpunkt ihrer medienpolitischen Arbeit gemacht. Konsequenterweise hat sie dazu im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ein öffentliches Expertengespräch dazu initiiert. Die "Vierte Gewalt" muss eine gute Zukunft haben.
Qualitativ hochwertiger und unabhängiger Journalismus ist unerlässlich für das Funktionieren unserer Demokratie. Dennoch steht das Arbeitsfeld Journalismus mehr denn je unter Druck. Die Presseverleger stecken teilweise in wirtschaftlichen Schwierigkeiten - vor allem bedingt durch die Konkurrenz des Internets, veränderte Nutzungsgewohnheiten und sinkende Anzeigenerlöse. Diese Probleme der Verlage und Zeitungen gehen an vielen Journalisten nicht vorüber, die sich mit erschwerten Arbeitsbedingungen konfrontiert sehen.
Dieser Befund kann der Politik nicht gleichgültig sein. Daher werden wir prüfen, an welchen Stellschrauben gegebenenfalls gedreht werden muss. Die Politik muss für die geeigneten Rahmenbedingungen einer funktionierenden Medienwelt sorgen. Die Presseverlage sehen sich einem immer größeren Wettbewerb gegenüber den Internetangeboten ausgesetzt, der zu Sparmaßnahmen zwingt. Wir appellieren an die Verlage, dass dieses nicht zu Lasten der Aus- und Fortbildung gehen darf. Der Bund leistet durch die hervorragende Aus- und Fortbildung in der Deutschen Welle einen eigenständigen Beitrag.
Zu beobachten ist, dass es immer weniger Journalisten in Festanstellung gibt, dafür immer mehr Freie. Dies gilt ebenfalls für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Viele kleinere Zeitungen übernehmen mangels eigenen Personals ungeprüft Artikel von PR-Firmen, kopieren einfach nur Meldungen der Nachrichtenagenturen oder füllen ihre Seiten mit den Beiträgen von sog. Leserreportern. Der Wert einer journalistischen Leistung wird zudem durch die Gratis- und "Mitmach"-Kultur im Internet in Frage gestellt. Journalisten haben ihre frühere "Torwächterfunktion" verloren. Gleichzeitig wird die soziale Lage von Journalisten prekärer, da allein von ihrer journalistischen Tätigkeit viele nicht leben können."
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