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Eichhorn: "JUMP" erfolglos - "Chancen im Wandel" läuft ins Leere"

Berlin (ots)

Anlässlich der Regierungserklärung der
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr.
Christine Bergmann zum jugendpolitischen Programm der Bundesregierung
"Chancen im Wandel" erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Familie, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Maria Eichhorn MdB:
In der Jugendpolitik ist in den Jahren der rot-grünen
Regierungszeit kaum etwas passiert. Obwohl sich die Lebensbedingungen
von Jugendlichen maßgeblich verändert haben. Der ökonomische
Strukturwandel erzeugt einen enormen Anpassungsdruck. Wer den
Anforderungen an Mobilität und Flexibilität nicht entspricht, ist von
Benachteiligung und sozialer Ausgrenzung bedroht..
Politik für die Jugend und mit der Jugend muss auf einem
Wertefundament basieren. Toleranz, Ehrlichkeit, Offenheit, Vertrauen
und Moral müssen erlernt und vorgelebt werden.
Die Nutzung von Internet, Video und Computer nimmt immer mehr zu.
Angesichts dieser Entwicklungen ist ein verstärkter
Jugendmedienschutz erforderlich. Bei diesem wichtigen Thema versagt
die Bundesregierung auf ganzer Linie. Der Schutz der Kinder und
Jugendlichen vor Gewaltdarstellungen ist auch zur Vermeidung von
Radikalismus und Gewalt notwendig.
Die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für die junge
Generation ist und bleibt eine der größten Herausforderungen der
nächsten Jahre. Gefordert ist eine Wirtschaftspolitik, die das
Wachstum fördert und nicht durch einschränkende Gesetze behindert.
Junge Menschen, die den Weg in die Ausbildungs- und Arbeitswelt
aus eigener Kraft nicht finden, müssen durch den Staat unterstützt
werden. Das Jugendsofortprogramm "JUMP" ist dafür nicht geeignet.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Deutschland auf einem
besorgniserregend hohen Stand.
Im letzten Jahr und im Monat Oktober 2001 waren in Deutschland
430.000 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos. Mehr als die Hälfte
von ihnen war ohne eine Berufsausbildung. Im europäischen Vergleich
nimmt Deutschland bei einer Jugendarbeitslosigkeit von z. B. 9, 5 %
Jugendarbeitslosenquote im Juni 2001 einen beschämenden Platz ein. In
Ländern wie Portugal, Irland, Österreich oder Luxemburg ist diese
Quote weit geringer als in Deutschland. In diesen Ländern sank die
Jugendarbeitslosigkeit zwischen 1999 und 2001 kontinuierlich. In
Deutschland aber stieg sie stetig an.
Der gewünschte Erfolg des JUMP-Programms ist nicht eingetreten.
Als Folge ihrer Arbeitslosigkeit fühlen sich die Jugendlichen
sinnlos, ungebraucht, sie finden nicht den Platz in der Gesellschaft.
Bayern hatte im Jahre 2000 mit einer Jugendarbeitslosenquote von
4, 8 % nach Baden-Württemberg den niedrigsten Wert in der
Bundesrepublik. Eine der Grundlagen dafür ist das bayerische
Schulsystem. Auch der "Beschäftigungspakt Bayern" mit seiner
"Ausbildungsinitiative" und der "Initiative 2006" hat dazu
beigetragen. Die Verankerung solcher erfolgreicher Strukturen fehlt
in dem Programm der Bundesjugendministerin.
Wir benötigen mehr differenzierte Ausbildungsberufe, auch für
weniger qualifizierte Jugendliche. Zudem muss die Maxime
"Qualifikation schafft Integration" stärker umgesetzt werden, denn:
Die in Deutschland lebenden ausländischen Jugendlichen sind immer
weniger in Berufen und Betrieben integriert. Etwa ein Drittel der
ausländischen Jugendlichen verlässt die beruflichen Schulen ohne
einen Abschluss. Mehr als die Hälfte der 18- bis 20jährigen
nichtdeutscher Herkunft haben keinen Berufsabschluss. Wenn die
Bundesregierung jetzt beim Zuwanderungsgesetz das Zuzugsalter bei 14
Jahren ansetzt, haben Jugendliche auch in Zukunft kaum Chancen zur
Integration.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland muss durch wirksame
Reformen innerhalb der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik
gesenkt werden. Die Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland
haben einen Anspruch auf konkrete Angebote und auf konkrete
Maßnahmen. Das Programm "Chancen im Wandel" bleibt diese schuldig.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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