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Laumann: CDU und Müller treiben Riester vor sich her

Berlin (ots)

Zu den verschiedenen Forderungen von Riester und
Müller bezüglich polnischer Pflegekräfte, Kombi-Lohn und 630,- DM
Jobs erklärt der sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU
Bundestagsfraktion, Karl-Josef Laumann MdB:
Die Bundesregierung merkt offenbar, dass das Eis immer dünner wird
und dass sie insbesondere in der Arbeitsmarktpolitik unterzugehen
droht. Anders kann man sich die plötzlichen Aktivitäten aus Arbeits-
und Wirtschaftsministerium nicht erklären. Werner Müller hat zu Recht
erkannt, dass die Regelung der 630,- DM Jobs nicht so bleiben kann,
wie von seiner Regierung beschlossen und fordert eine Ausdehnung auf
Jobs bis 1200,- DM. Pikanterweise hat er auf der Arbeitgebertagung
eine "Pauschalbesteuerung" für diese Beschäftigungsverhältnisse
gefordert und damit eine Rückkehr zu der Regelung der Kohl-Regierung.
Arbeitsminister Riester seinerseits versucht Druck abzulassen,
indem er das sogenannte Mainzer Modell auf alle Bundesländer
ausdehnen will und entspricht damit einer Unions-Forderung, keine
punktuellen Modellvorhaben zu veranstalten, sondern die Förderung im
Niedriglohnsektor bundesweit und flächendeckend zu gewähren. Damit
widerlegt er sich selber und seine Hinhaltetaktik, man könne keine
echte Reform des Arbeitsmarktes angehen, sondern müsse erst die
Auswertung der verschiedenen Modellvorhaben abwarten.
Der nächste Schnellschuss aus dem Hause Riester kommt bei den
polnischen Pflegekräften. Kaum ist das Job-Aqtiv-Gesetz
verabschiedet, in dem ja angeblich alles drin ist, was an Reformen
für Riester vorstellbar ist, kündigt er nun eine Lockerung für
polnische Pflegekräfte an. Man muss dabei wissen, dass derzeit 22000
deutsche Pflegekräfte arbeitslos gemeldet sind und gerne arbeiten
würden. Anstatt für diese und andere Berufsgruppen in dem gerade
verabschiedeten Gesetz Erleichterungen zu schaffen, sucht Rot-Grün
erneut das Heil in der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte.
Die unglaubliche Leichtfertigkeit dieser Regierung im Umgang mit
den Problemen am Arbeitsmarkt und mit ihren eigenen Gesetzesvorhaben
zeigt sich zu guter Letzt an dem ruchbar gewordenen Vorhaben, die
Arbeitsmarktstatistik zu bereinigen und alle über 58 Jährigen auf
eine Vermittlung in Arbeit verzichten sollen. Sie fielen so aus der
Arbeitslosenstatistik heraus. Bereits dieses Jahr sind 40% mehr als
im Vorjahr aus der Statistik herausgefallen und das Potential
insgesamt beträgt einige 100.000 Personen.
Um seine halsbrecherischen Manöver besser durchführen zu können,
schiebt Riester daher auch den langgedienten Unterabteilungsleiter
Arbeitsmarkt in eine andere Abteilung ab, da dieser das FDP
Parteibuch hat und ideologisch nicht mehr genehm zu sein scheint.

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