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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Breuer: Wehrpflicht bleibt wichtig

Berlin (ots)

Zur aktuellen Diskussion über den Fortbestand der
Allgemeinen Wehrpflicht erklärt der verteidigungspolitische Sprecher
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul Breuer MdB:
Rezzo Schlauch will die Allgemeine Wehrpflicht abschaffen und
spricht dabei von zeitgemäßer Weiterentwicklung. Vor nicht allzu
langer Zeit war die Allgemeine Wehrpflicht als, so die Grünen,
"Zwangsdienst", nicht zeitgemäß. Für Argumente, dass Rechte und
Pflichten der Bürger in unserer wehrhaften Demokratie
zusammengehören, waren die Grünen nicht zu gewinnen. Die Gefahren und
Instabilitäten in der Welt haben die Grünen damals auch übersehen.
Die Weiterentwicklung der Bundeswehr zu mehr Krisenreaktionsfähigkeit
haben sie in den 90er Jahren bekämpft.
Wehrpflichtige kommen im Ausland bei Einsätzen außerhalb der
Bündnisverteidigung nicht zum Einsatz. Daraus zu schließen, dass die
Wehrpflichtigen nur im Wege stehen und nicht mehr benötigt werden,
ist genauso falsch, wie die Annahme, dass der Auftrag der Bundeswehr
in Zukunft lediglich Auslandseinsätze umfasse. Der Auftrag der
Bundeswehr umfasst vor allem die Landes- und Bündnisverteidigung und
auch die Katastrophenhilfe im Inneren und Äußeren. Es wäre ein großer
Fehler, die ganze Bundeswehr in eine reine Interventionsarmee
umzuwandeln.
Wer angesichts der neuen Gefahren in der Welt die Wehrpflicht
abschaffen will, zeigt, dass er nicht umfassend nachgedacht hat.
Die Bundeswehr muss im Rahmen eines Sicherheitskonzeptes, das
innere und äußere Sicherheit umfasst, auch die Heimatverteidigung
sicherstellen. Gerade der 11. September hat gezeigt, wie schnell der
Terror, wie schnell die Gefahren in unsere Heimat getragen werden
können. Wir müssen eine neue Form der Landesverteidigung im Innern
entwickeln. Dies ist ohne eine Bundeswehr, die fest in der
Gesellschaft verankert, in der Fläche präsent ist und auf ein starkes
Reservoir von Wehrpflichtigen und Reservisten zurückgreifen kann,
nicht zu schaffen.
Die Erfahrungen einiger vergleichbarer Partner zeigen:
Berufsarmeen haben erheblich größere Nachwuchsprobleme. Sie bekommen
ihre Streitkräfte weder qualitativ noch quantitativ zusammen. Am Ende
entstehen hohle Strukturen, die den Anforderungen nicht mehr gerecht
werden.
Die CDU/CSU fordert die Weiterentwicklung der Allgemeinen
Wehrpflicht, z.B. das Konzept des
"Freiwillig-Länger-Wehrdienstleistenden" ist ein Erfolgsmodell und
kann weiterentwickelt werden. Gerade diese Soldaten haben einen
unverzichtbaren Wert für die Auslandseinsätze.
Statt das Kind mit dem Bade auszuschütten, müssen wir über
Möglichkeiten der Weiterentwicklung nachdenken. In die Überlegungen
muss eine Ausweitung des Katastrophenschutzes einbezogen werden.
Mangelnde Fähigkeiten in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik
holen uns schnell ein. Wenn es eine Erkenntnis nach dem 11. September
gibt, dann diese.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
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