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Koschyk: Rot-grüne Erklärung zum "Zentrum gegen Vertreibungen" halbherzig

Berlin (ots)

Zu der Antwort des Staatsministers und Beauftragten
der Bundesregierung für die Angelegenheiten der Kultur und der
Medien, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, auf eine Schriftliche Frage an
die Bundesregierung zum Thema "Zentrum gegen Vertreibungen" erklärt
der vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Hartmut Koschyk MdB:
In einem Interview der Zeitung "Der Tagesspiegel" hat
Bundeskanzler Schröder am 15. August erhebliche Zweifel aufgeworfen,
wie ernst es der SPD mit einem "Zentrum gegen Vertreibungen" ist. In
dem Interview hatte der Bundeskanzler sich sowohl gegen die
Errichtung eines "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin als auch in
dem von der SPD favorisiertem Breslau ausgesprochen. Wörtlich sagte
Schröder dazu: "Ich weiß nicht, ob beide Orte glücklich sind."
Massive Vorwürfe erhob er in diesem Zusammenhang gegenüber der
gemeinnützigen Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen", die ein auf
einer breiten Basis stehendes Konzept für ein "Zentrum gegen
Vertreibungen" in Berlin ausgearbeitet hat und an deren Spitze neben
der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, auch
der Sozialdemokrat Prof. Dr. Peter Glotz steht. Pauschal warf
Schröder der Stiftung vor, dass die "Fixierung des
Vertriebenenverbandes auf allein die deutsche Vertreibung" in eine
falsche Richtung führe, und mündete in die Aussage: "Deswegen bin ich
nicht entschlossen, das zu unterstützen."
Auf die Frage, ob "Bundeskanzler Schröder davon Abstand genommen
hat, ein "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin oder Breslau, auch
mit Verweis auf Vorbehalte gegenüber einer Beteiligung von
Opferorganisationen an der Gestaltung eines "Zentrums gegen
Vertreibungen", zu unterstützen", antwortete  der Staatsminister beim
Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für die
Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Prof. Dr. Julian
Nida-Rümelin:
"Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, "einen europäischen
Dialog über die Errichtung eines "Zentrums gegen Vertreibungen zu
beginnen", das "die Vertreibungen im Europa des 20. Jahrhunderts in
ihren verschiedenen Ursachen, Kontexten und Folgen, darunter die
Vertreibung der Deutschen", dokumentieren soll (Drs. 14/9033 und
14/9661). Die Bundesregierung steht voll hinter diesem Beschluss. Die
Standortfrage muss im Rahmen des zu führenden Dialogs erörtert
werden."
Mit ihrer knappen und nichts sagenden Antwort, einen Dialog
lediglich beginnen  zu wollen, macht die Bundesregierung erneut
deutlich, wie wenig ihr an der Realisierung eines "Zentrums gegen
Vertreibungen" liegt.
Demgegenüber wird eine unionsgeführte Bundesregierung dafür
eintreten, dass dieses wichtige Projekt schnell zur Umsetzung kommt
und die Einrichtung eines "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin
unterstützen.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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