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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Koschyk: Höhere Gefährdung Deutschlands durch terroristische Anschläge erfordert Sicherheitspaket III

Berlin (ots)

Zu den wiederholten Warnungen des Präsidenten des
Bundesnachrichtendienstes zur terroristischen Bedrohungslage erklärt
der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut
Koschyk MdB:
Nachdem der Chef des Bundesnachrichtendienstes seine Warnung vor
möglicherweise auch in Deutschland bevorstehenden Terroranschlägen
gestern erneut wiederholt und die Parlamentarische Staatssekretärin
beim Bundesminister des Innern, Frau Ute Vogt, diese Einschätzung der
Gefährdungslage gestern im Parlament bestätigt hat, ist es jetzt
endlich Zeit für Taten.
Wir fordern, dass die Bundesregierung umgehend ihre
Informationspolitik ändert und die Bevölkerung vollständig über die
Gefährdungslage aufklärt. Und zwar, bevor es zu spät ist!
Mit dem Chef des Bundesnachrichtendienstes hat zum ersten Mal ein
offizieller Vertreter der deutschen Sicherheitsbehörden Deutschland
als voraussichtliches Anschlagsziel benannt. Bislang hieß es immer,
es gebe nach den Anschlägen in den USA eine allgemein erhöhte
Gefahrenlage, aber keine besonderen Hinweise auf Deutschland.
Konkrete Befürchtungen eines Anschlages auch in Deutschland sind
qualitativ etwas anderes als eine allgemeine "zunehmende Bedrohung",
von der noch letzte Woche im Parlament auch Bundesinnenminister
Schily gesprochen hat.
Die Bundesregierung will offenkundig mittels des BND-Chefs eine
Warnung unters Volk streuen, und dies so dezent, dass zwar keine
Panik ausgelöst wird, aber zugleich auch so konkret, dass sie sich
später nicht entgegenhalten lassen muss, sie habe nicht gewarnt.
Hier sind jedoch die zuständigen Minister, wenn nicht der
Bundeskanzler selbst gefordert, für vollständige Aufklärung zu
sorgen. Es ist unangemessen, dies einem Behördenchef zu überlassen.
Wir fordern umgehend Nachbesserungen an den bisherigen
Sicherheitspakten. Diese sind erkennbar von der Hoffnung geprägt, die
latente Gefahr möge niemals konkret werden. Und sie weisen
gravierende Lücken auf.
Was Deutschland braucht, ist eine neue umfassende
Sicherheitsarchitektur.
Ein ganz zentraler Punkt der Verbesserungen muss sein, die
Einreise gewaltbereiter Extremisten nach Deutschland zu verhindern,
und, sofern sie sich bereits in unserem Land befinden, die
Voraussetzungen zu schaffen, dass diese Personen erleichtert
ausgewiesen und auch abgeschoben werden können. Zu nennen sind
beispielsweise:
  • Erweiterung der Verbotsmöglichkeiten für islamisch-extremistische Vereine,
  • Aufnahme biometrischer Daten in Ausweispapiere, Visa (auch Kurzzeit-Visa unter drei Monate) und andere Dokumente für Ausländer,
  • Versagungsgrund für Visa und Aufenthaltsgenehmigungen bei Terrorismus- und Extremismusverdacht,
  • Ausweisung und Abschiebung gewaltbereiter Ausländer bei Terrorismusverdacht,
  • Erfassung und Speicherung der Daten hinsichtlich ethnischer und Religionszugehörigkeit im Ausländerzentralregister,
  • Regelanfrage beim Verfassungsschutz im Einbürgerungsverfahren und bei Erteilung von Aufenthaltsrechten,
  • Wiedereinführung einer Kronzeugenregelung gerade bei der Terror-Bekämpfung. Es ist jetzt endlich Zeit für Taten. Gegen die terroristische Bedrohung unseres Landes müssen - wie Bundespräsident Johannes Rau zu Recht gesagt hat - "alle angemessenen Mittel" eingesetzt werden.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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