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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Bosbach/Seehofer: SPD probiert Cannabis-Freigabe

Berlin (ots)

Zu den Forderungen der Berliner Justizsenatorin
Schubert und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Caspers-Merk
nach Straffreiheit von Haschisch-Besitz erklären die
Stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Bosbach MdB (Recht/Innen) und Horst Seehofer MdB
(Gesundheit):
Die Anstöße von Rot/Grün zur Straffreiheit des Cannabis-Besitzes
von bis zu 15g bedeuten den Einstieg der SPD in eine
Freigabe-Diskussion.
Die Union wendet sich gegen jedes Liebäugeln mit
Drogen-Freigabe-Konzepten.
Drogenabhängigkeit und Flucht in den Rausch sind das Gegenteil von
Freiheit und Sinn erfülltem Leben.
Nach der geltenden Rechtslage werden Besitz, Erwerb, Herstellung
und Handel mit illegalen Betäubungsmitteln bestraft.
So lange es nur um den Besitz geringer Mengen und lediglich zum
Eigenverbrauch, also nicht um Handel, Weitergabe und Gefährdung
anderer geht, können Strafverfolgungsbehörden und Gerichte schon
heute von Strafe absehen und tun das in der Regel auch.
Die gegenwärtige Rechtslage ist vom Bundesverfassungsgericht
geprüft und bestätigt worden.
Sie ermöglicht der Justiz ein flexibles Reagieren und die
Berücksichtigung der besonderen Fallgestaltungen von Probierern und
Gelegenheitskonsumenten einerseits, Wiederholungstätern und Dealern
andererseits.
Eine bundesweite Festlegung dessen, was in diesem Zusammenhang als
"geringe Menge" zu gelten hat, wäre zu begrüßen.
Die Initiative der SPD verbindet damit jedoch einer Heraufsetzung
der bisherigen Grenze von 6g Cannabis (3 Konsumeinheiten) auf 15g
oder gar 30g, wie es die ehemalige Drogenbeauftragte Christa Nickels
von den Grünen fordert.
In der SPD-Initiative ist zudem von der Beschränkung auf dem
Besitz zum Eigenverbrauch nicht mehr die Rede. Dass damit einer
weitergehenden Legalisierung das Wort geredet wird, ist nach der auch
insoweit kryptischen Koalitionsvereinbarung und den ersten Äußerungen
leider zu befürchten.
Hohe Strafbarkeitsgrenzen ohne Berücksichtigung der Begehungsweise
würden dann nicht nur leichtsinnigen Probierern zugute kommen,
sondern auch verantwortungslosen Dealern.
Die Union hält an einer Politik der Bekämpfung des illegalen
Drogenhandels einerseits und Abstinenz orientierter Therapie und
Hilfe für drogenkranke Mitmenschen fest.
Wenn die vagen Andeutungen im Koalitionsvertrag in der praktischen
Umsetzung auf eine Politik der Drogenfreigabe hinauslaufen, wird dies
auf den entschiedenen Widerstand der Union treffen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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