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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Meister: Steuerschlag gegen den Mittelstand

Berlin (ots)

Zur heutigen 1. Lesung des
Steuervergünstigungsabbaugesetzes im Deutschen Bundestag erklärt der
finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael
Meister MdB:
Hunderte Protest- und Hilfebriefe der Bürger und Unternehmer gegen
das Steuervergünstigungsabbaugesetz bringen die tiefe Verzweiflung
und Verunsicherung über die rot-grüne Finanzpolitik zum Ausdruck.
Der Betriebsrat eines großen deutschen Unternehmens schrieb: "Eine
Steuerpolitik, die in der Rezession derartig Krisen verschärfend
wirkt, wird weitere Arbeitsplätze ... vernichten. (... .) Das
Engagement der Arbeitnehmervertreter und die partnerschaftliche
Haltung der Unternehmensleitungen werden nun bestraft."
Die Bundesregierung führt einen flächendeckenden Schlag gegen den
Mittelstand: gegen den Kfz-Bau, die Immobilienwirtschaft, die
Werbemittelhersteller, die Floristen und den landwirtschaftlichen
Handel.
Für kurzfristig fiskalpolitisch motivierte Zielsetzungen wird ein
unausgereifter Gesetzentwurf vorgelegt, wie die Bundesregierung zum
Thema Investmentfonds selbst eingesteht.
In den Tagen vor dem Kabinettstermin am 20. November gingen
täglich neue Meldungen ein, was nun neu geplant oder wieder verworfen
worden sei. Folge war eine beispiellose Verunsicherung der
Öffentlichkeit.
Die fachkundigen Kollegen aus den Koalitionsfraktionen wissen um
den Korrekturbedarf an dem Text des Gesetzentwurfs etwa bei
Werbemitteln oder der Vorratsbewertung (LIFO-Verfahren).
Ich hoffe mit Blick auf die Beratung dieses Gesetzentwurfs, dass
Fach- und Sachkunde auch zu Änderungen im Gesetzestext führen - und
nicht unter dem Abstimmungshammer zerschmettert werden.
Während Rot-Grün über die neue Wertzuwachssteuer bei Wertpapieren
und Immobilien die Bedingungen für die private Altersvorsorge massiv
verschlechtert, wird der Day-Trader, der Börsenspekulant, der auf
kurzfristige Kursschwankungen spekuliert, steuerlich begünstigt.
Was eine höhere steuerliche Belastung der privaten Altersvorsorge
und eine steuerliche Entlastung von Spekulation auf kurzfristige
Kursschwankungen mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat, versteht man
wahrscheinlich nur nach dem Gewinn des Nobelpreises für Dialektik.
Die völlige Abschaffung des Bankgeheimnisses nach Paragraph 30 a
der Abgabenordnung ist nicht notwendig für eine gleichmäßige
Besteuerung der Kapitalerträge. Mit einer Abgeltungssteuer kann diese
gleichmäßige Besteuerung erreicht werden, ohne dass der Staat seine
Regel- und Kontrollwut ausleben muss.
Seitens der Koalition scheinen mir auch die durch Steuererhöhungen
provozierten Ausweichreaktionen der Menschen in unserem Lande zu
wenig bedacht.
Wenn wir beispielsweise die Dienstwagenbesteuerung anschauen, kann
dies vielleicht deutlich werden. Eine Anhebung der Pauschale von 1 %
auf 1,5 % des Neuwagenspreises pro Monat führt zu mehr
Fahrtenbüchern, also mehr Bürokratie, und zur Auswahl von Dienstwagen
mit niedriger Ausstattung, also negativen Effekten für Wachstum und
Beschäftigung.
Der Zeitpunkt der geplanten Aufhebung der gewerbesteuerlichen
Organschaft ist nur schwer nachvollziehbar. Gerade hat die
Bundesregierung eine Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen
eingesetzt. Hier soll ein schlüssiges Gesamtkonzept zur angemessenen
Finanzausstattung der Kommunen erarbeitet werden. Wenige Wochen bevor
dieses Gesamtkonzept vorliegt, plant Rot-Grün nun, Details der
gewerbesteuerlichen Organschaft neu zu fassen. Der
Bundesfinanzminister erscheint wie ein Bauherr, der sein neues Bad
fliesen lässt, bevor der Installateur dort tätig war.
Der massive Steuerausfall bei der Körperschaftsteuer, aufgrund der
Fehler in der Unternehmenssteuerreform 2000, ist für Bund, Länder und
Kommunen nicht hinnehmbar. Wir sehen an dieser Stelle
Korrekturbedarf, allerdings nicht über eine faktische Mindeststeuer
und eine damit einhergehende Beschränkung der Verlustvorträge. In den
Gesetzesberatungen muss nach besseren Lösungen gesucht werden.
Insbesondere dürfen vollkommen unbeteiligte Personengesellschaften
nicht erneut abgestraft werden.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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