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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Austermann: Eichels Schulden wachsen weiter

Berlin (ots)

Zur bevorstehenden Bekanntgabe der vorläufigen
Haushaltsabschlusszahlen für das Jahr 2002 erklärt der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich
Austermann MdB:
Der von Hans Eichel in den nächsten Tagen vorzulegende vorläufige
Jahresabschluss 2002 wird eine der höchsten Nettokreditaufnahmen der
Nachkriegszeit ausweisen. Dass Hans Eichel die Haushaltsentwicklung
des Bundes nicht mehr im Griff hat, war schon bei Vorlage des
Nachtragshaushalts im vergangenen November greifbar und hat sich beim
Schließen der Bücher in den ersten Tagen des Jahres 2003 bestätigt.
Obwohl der Zuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit (BA) erst im
Dezember von zunächst 2 Mrd. EURO auf 5,2 Mrd. EURO heraufgesetzt
worden war, steht jetzt - noch keine drei Wochen (!) nach dem
Gesetzesbeschluss zum Nachtrag 2002 - fest, dass die Bundesanstalt
noch 400 Mio. EURO mehr benötigt; und selbst dieses Ergebnis konnte
nur erreicht werden, weil z. B. die aktive Arbeitsmarktpolitik in den
neuen Ländern drastisch zurückgefahren wurde. Angesichts der sich
weiter verschlechternden Lage am Arbeitsmarkt dürfte es daher völlig
ausgeschlossen sein, dass die Bundesanstalt für Arbeit in diesem Jahr
ohne jeglichen Bundeszuschuss auskommt; es sei denn, die Verwaltung
stellt z. B. für die aktive Arbeitsmarktpolitik in den neuen Ländern
deutlich weniger Mittel zur Verfügung, als im Haushalt der BA
vorgesehen sind. Das hat die BA heute auch selbst eingestanden.
Gegenüber dem Vorjahr steigt die Neuverschuldung 2002 um etwa 10
Mrd. EURO an. Das ist kein Zeichen für die von Schröder und Eichel
immer wieder beschworene "Nachhaltigkeit" in der Finanz- und
Haushaltspolitik! Die zusätzlich aufgenommenen Schulden des Bundes
werden den Bund in den kommenden Jahren sicherlich mit zusätzlichen
Zinsen in Höhe von rd. 500 Mio. EURO belasten. Gegenüber den früheren
Planungen für 2002 steigt die tatsächliche Kreditaufnahme sogar um
mindestens etwa 11 Mrd. EURO. Diese Zahl markiert die
Unverfrorenheit, mit der Eichel und Schröder das Deutsche Volk
monatelang über die tatsächliche wirtschaftliche und finanzpolitische
Entwicklung getäuscht haben!
Ein noch höherer Anstieg der Neuverschuldung wurde nur durch die
trotzige Kauflust der Verbraucher im Weihnachtsgeschäft und dadurch
vermieden, dass unter anderem die Investitionen des Bundes trotz der
Fluthilfe kräftig gedrosselt wurden. Ob der BMF für dieses Ergebnis
an weiteren "Stellschrauben" gedreht hat, wird die endgültige
Jahresrechnung zeigen. Das Ist-Ergebnis bei der Investitionsquote im
Bundeshaushalt dürfte jedenfalls ein neues absolutes Nachkriegstief
erreichen.
Abgesehen von den Fluthilfe-Ausgaben wird die
investitionsfeindliche Politik auch im laufenden Jahr fortgesetzt;
die negativen Auswirkungen auf die öffentliche Infrastruktur und die
Entwicklung der Beschäftigung in Deutschland sind offenkundig.
Die Probleme des Finanzministers, wie immer er auch im Laufe des
Jahres heißen mag, die sich aus der weiteren Entwicklung ergeben,
sind noch gravierender: Die Stagnation in Deutschland hält an, dass
Wachstum pendelt weiter um die Null-Linie, die Steuereinnahmen gehen
weiter zurück, die Beschäftigung nimmt ab, die Arbeitslosigkeit und
die dafür aufzubringenden Bundesmittel steigen dramatisch. Schon
jetzt ist absehbar, dass sowohl der Haushalt 2003 als auch die
Haushalte in den Finanzplanjahren bis 2006 wesentlich höhere Defizite
ausweisen werden, als bisher geplant.
Wenn die Dinge "einfach so weiterlaufen", dann wird Deutschland
nicht nur 2003 sondern sicher auch 2004 die Maastrichter
Stabilitätskriterien verletzen! Es ist höchste Zeit für
durchgreifende Reformen! Die Union, aber auch z.B. der
Sachverständigenrat der Bundesregierung haben die dafür notwendigen
Vorschläge gemacht.
Rot-Grün redet seit Jahren über Reformen, setzt aber immer wieder
nur neue Kommissionen ein. Es ist jetzt an der Zeit, das Steuer
herumzureißen! Doch Eichel ist dafür nicht der richtige Mann - und
Schröder und Co. fehlt die Kraft für eine Neuorientierung.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
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