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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Storm: Kassensturz bei Rente zeitgleich mit Jahreswirtschaftsbericht erforderlich

Berlin (ots)

Zu der wiederholt erhobenen Forderung der
Arbeitgeber nach einer Nullrunde für die Rentner erklärt der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe für Gesundheit und Soziale Sicherung
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Storm MdB:
Angesichts des Milliardenlochs in der Rentenkasse im Jahr 2002 und
der dramatischen Arbeitsmarktlage fordere ich die Bundesregierung zu
einem Kassensturz bei den Rentenfinanzen auf, und zwar zeitgleich mit
der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts in der kommenden Woche.
Angesichts des zu erwartenden Unterschreitens der Mindestrücklage
Ende 2003 muss die Bundesregierung deutlich machen, ob sie im
nächsten Jahr einen spürbaren Anstieg des Rentenbeitrages in Kauf
nimmt oder ob stattdessen bereits in diesem Jahr Leistungseinschnitte
etwa in Form einer Nullrunde für die Rentner oder einer Verschiebung
der Rentenanpassung geplant sind. Der Rentenversicherungsbericht 2002
ist nicht das geeignete Mittel für einen solchen Kassensturz, weil
die Annahmen, die ihm zugrunde liegen, bereits knapp 8 Wochen nach
Vorstellung des Berichts überholt sind.
Im Vorfeld der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts hat die
Bundesregierung ihre Annahmen zum Wirtschaftswachstum nach unten
korrigiert. Ein geringeres Wirtschaftswachstum und eine geringere
Lohnsumme führen unweigerlich zu einer Verschlechterung der
Einnahmesituation der Sozialversicherung. Die Rentenversicherung wird
darüber hinaus vor allem durch 4 Faktoren belastet:
  • So sind die Beitragseinnahmen in den ansonsten beitragsstarken Monaten November und Dezember 2002 komplett eingebrochen. Für das Gesamtjahr 2002 bedeutet das nahezu eine Stagnation der Lohnsumme.
  • Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst belastet allein die Rentenversicherung mit rd. 1,2 Mrd. Euro.
  • Da die Löhne im Jahr 2002 im Schnitt deutlich stärker angestiegen sind als von der Bundesregierung erwartet, fällt auch die Rentenanpassung zum 1.7.2003 mit 1,28% deutlich höher aus als bisher angenommen (0,95%).
  • Außerdem steigen die Krankenkassenbeiträge im Jahr 2003 mit durchschnittlich 14,4% stärker an als von der Bundesregierung prognostiziert (14,2%).
Aufgrund dieser Faktoren zeichnet sich bereits heute ab, dass die
Bundesregierung ihre Ziele verfehlen wird, die Rentenrücklage Ende
2003 bei über 0,5 Monatsausgaben und den Rentenbeitrag im Jahr 2004
stabil zu halten. Von einer Senkung des Beitrages auf 19,4% ist schon
keine Rede mehr. Das angebliche Finanzpolster von rd. 2,5 Mrd. Euro
(Differenz zwischen der erwarteten Monatsausgabe Ende 2003 von 0,66
Monatsausgaben und der gesetzlichen Mindestgrenze von 0,5
Monatsausgaben) steht nur auf dem Papier.
Denn es ist davon auszugehen, dass die Rücklage Ende 2003 nur noch
zwischen 0,42 und 0,47 Monatsausgaben liegen und damit die
gesetzliche Mindestgrenze unterschreiten wird. Der Rentenbeitrag wird
im nächsten Jahr auf mindestens 19,7% ansteigen. Bei einer
schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung droht sogar ein Anstieg auf
bis zu 20%.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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