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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Reiche: Forschungsstandort Deutschland lebt von der Substanz

Berlin (ots)

Zur Vorlage des Berichts der Bundesregierung zur
technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2002, erklärt die
forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Katherina Reiche MdB:
Alles Schönreden der Bundesforschungsministerin hilft nichts: Seit
1998 ist in der technologischen Leistungsfähigkeit unseres Landes ein
dramatischer Einbruch festzustellen. Der Forschungsstandort
Deutschland lebt von der Substanz.
Eine entscheidende Vergleichsgröße sind die technologischen
Dienstleistungen. Hierin sind Patente und Lizenzen, Forschung und
Entwicklung, EDV- und Ingenieurleistungen zusammengefasst. Sie
spiegeln die Kreativität unserer Wirtschaft wieder und gehören neben
Produktivität und Qualität zu den drei Säulen unseres Wohlstands.
Laut Berechnungen der Deutschen Bundesbank belief sich das Saldo bei
technologischen Dienstleistungen in Deutschland 1998 insgesamt auf
rund 2,5 Mrd. Euro, im Jahr 1999 schon auf 4 Mrd. Euro, 2000 bereits
auf 5 Mrd. Euro und im Jahr 2001 sogar auf 7,5 Mrd. Euro.
Die Basis unseres Wohlstands ist in eine Schieflage geraten. Der
"brain drain" gewinnt rasant an Fahrt. Parallel dazu kam es zu einem
rapiden Abbau der Beschäftigung in FuE-intensiven Industriezweigen.
Die Welthandelsanteile bei forschungs- und entwicklungsintensiven
Waren sind mittlerweile auf ein Tief von 13 Prozent gesunken.
Besonders besorgniserregend ist das Nachlassen der Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten des Mittelstandes.
Noch Mitte der 90er Jahre standen die genannten Indizes im
positiven Bereich. Ein Grund für das Abrutschen sind falsche
Allokationen im Forschungsetat. Zum Beispiel gibt Rot-Grün im
aktuellen Haushalt 2003 weniger Geld für unsere
Wissenschaftsorganisationen und damit für Grundlagen- und
Exzellenzforschung aus. Dafür werden mit viel Geld ideologiebelastete
Projekte wie "Weiterentwicklung von strukturellen Innovationen",
"Nachhaltigkeit" oder "Friedensforschung" gefördert.
Wirklich helfen kann neben einer modernen Wirtschafts- und
Finanzpolitik mit vermehrten steuerlichen Anreizen und gezielter
Abgabenentlastung für den Mittelstand nur eine Umorientierung der
Forschungspolitik. In einem ersten Schritt müssen die vor der
Bundestagswahl im September gemachten Zusagen für die deutschen
Wissenschaftsorganisationen eingehalten werden:
* Der Max-Planck-Gesellschaft fehlen über 14 Mio. EURO
   * den Zentren der Hermann von Helmholtz Gemeinschaft über 36 Mio.
     EURO
   * der Fraunhofer Gesellschaft rund 10 Mio. EURO
   * den Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft fehlen rund
     6 Mio. EURO
   * dem Akademienprogramm rund 1 Mio. EURO
   * der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund 7,5 Mio. EURO
Die Bundesregierung ist aufgefordert, die fehlende Summe von über
70 Millionen Euro für die deutsche Spitzenforschung in den
Bundeshaushalt 2003 nachträglich einzustellen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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