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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Paziorek/Bietmann: Rot-Grün verspielt internationales Vertrauen

Berlin (ots)

Anlässlich der Debatte im Deutschen Bundestag zum
Koalitionsantrag „Keine Zustimmung zur Erhöhung der EURATOM
Kreditlinie“ erklären der umweltpolitische Sprecher der CDU/CDU-
Bundestagsfraktion, Dr. Peter Paziorek MdB, und der zuständige
Berichterstatter, Prof. Dr. Rolf Bietmann MdB:
Mit welcher Geschwindigkeit Rot-Grün es schafft, über Jahrzehnte
aufgebautes internationales Vertrauen und internationale
Glaubwürdigkeit zu verspielen, ist schon atemberaubend. Es darf
keinen Ausstieg aus dem EURATOM-Vertrag geben!
Rot-Grün nimmt die von der EU-Kommission befürwortete Aufstockung
der EURATOM-Anleihen zum Anlass, den gesamten EURATOM-Vertrag auf den
Prüfstand zu stellen und riskiert damit erneut erheblichen Schaden
für Deutschland - und zwar sowohl in wirtschafts-, außen- als auch in
sicherheitspolitischer Hinsicht. In sicherheitspolitischer Hinsicht
ist die Fortführung von EURATOM und der Anleihe zur Verbesserung der
Sicherheitsstandards in Kernkraftwerken weiterhin unbedingt
erforderlich. Denn was würde geschehen, wenn durch die
EURATOM-Darlehen nicht – wie bisher – insbesondere die
osteuropäischen Kernkraftwerke auf den in Westeuropa üblichen
Sicherheitsstandard angehoben würden? Die Reaktoren würden mit der
bisherigen veralteten Technik weiter betrieben werden. Mehr noch:
Auch schon im Bau befindliche Kraftwerksneubauten würden nicht die
Sicherheitsausstattung erhalten, die technisch möglich wäre. Daher
hat die Europäische Gemeinschaft – nicht zuletzt aus eigenem
Sicherheitsinteresse – die Verantwortung übernommen und den Staaten
Osteuropas über die EURATOM- Darlehen eine Möglichkeit gegeben, die
Sicherheit ihrer kerntechnischen Anlagen zu erhöhen. Demgegenüber
spricht Rot-Grün davon, dass der Förderzweck der EURATOM-Darlehen mit
der Zielsetzung des deutschen Atomausstiegs unvereinbar sei. Der
Atomausstieg finde mit dem Antrag auch in der Europapolitik seine
Umsetzung.
Was hat der deutsche Atomausstieg mit der Verbesserung der
Sicherheitsstandards ausländischer Kernkraftwerke zu tun? Rot-Grün
nimmt unter dem Deckmantel des Atomausstiegs einen Verzicht auf den
Ausbau der Sicherheit des europäischen Kraftwerksparks in Kauf.
Der Versuch, durch die Aufweichung des EURATOM-Vertrages den Rest
der Welt mit den eigenen deutschen Atomausstiegskonzepten zu
missionieren, muss scheitern: Rot-Grün übersieht die anhaltenden
weltweiten Bestrebungen, die Kernenergie weiterhin als eine Quelle
für die zukünftige Sicherung der Energieversorgung zu nutzen. Daher
ist der außenpolitische Schaden erheblich, der mit dieser Haltung der
Regierungsfraktionen einhergeht. Anstatt die mittel- und
osteuropäischen Beitrittsländer bei ihrem wirtschaftlichen Aufbau zu
unterstützen, will Rot-Grün künftig offenbar allenfalls die Demontage
von Atomreaktoren unterstützen.
Der EURATOM-Vertrag ist kein Auslaufmodell. Er leistet für die
Integration der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer einen
wichtigen Beitrag.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

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