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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Meister: Steht die Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen vor dem Aus?

Berlin (ots)

Anlässlich der jüngsten Äußerungen von
Bundesminister Clement zur Gewerbesteuerreform erklärt der
finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael
Meister MdB:
Gemeinden, Wirtschaft, Politiker und Wissenschaftler sind sich
einig, dass die Gewerbesteuer dringend reformiert werden muss. Dass
die Reform angesichts der Auswirkungen auf das Finanzsystem der
Bundesrepublik Deutschland, auf die Gemeinden und die
Steuerpflichtigen einer außerordentlich sorgfältigen Vorbereitung
bedarf, müsste eigentlich jedem einleuchten.
Die Vorbereitung dieser Reform durch Rot-Grün versinkt jedoch im
Chaos.
Bundesfinanzminister Hans Eichel hat im Finanzausschuss des
Deutschen Bundestags geäußert, innerhalb der von Rot/Grün
eingesetzten Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen sei „man weit
auseinander“, will heißen, dass sich die Sachverständigen wohl nicht
auf ein Reformmodell einigen können. Rot-Grün scheint es nun aber
nicht schnell genug zu gehen, obwohl sie seit 1998 genügend Zeit für
gründliche Vorbereitung einer Gemeindefinanzreform hatten.
Denn der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, und
deren kommunalpolitischer Sprecher, Bernd Scheelen haben sich
inzwischen für eine Revitalisierung der Gewerbesteuer unter
Einbeziehung der Selbständigen ausgesprochen.
Wirtschafts- und Arbeitsminister Clement hingegen hat eine
Besteuerung der Unternehmenssubstanz im Zuge der Gewerbesteuerreform
abgelehnt; darin sei er sich mit Bundeskanzler Schröder und
Bundesfinanzminister Eichel einig.
Bei dieser Entwicklung kommt die Frage auf, ob Rot-Grün überhaupt
noch ein Interesse an dem Ergebnis der von ihnen eingesetzten
Gemeindefinanzreformkommission hat und wohin sie steuern. Kommt die
Kommission zu keinem Ergebnis, wäre viel wertvolle Zeit vertan und
wird mit einem undurchdachten Vorschlag von Rot-Grün zu rechnen sein.
Es zeigt sich wieder einmal, das Rot-Grün keine Gesamtkonzepte hat,
dringend notwendige Reformen zu spät anpackt und sich mit
medienwirksamen Äußerungen über die Runden zu retten versucht. So
kann Finanzpolitik auf Dauer keinen Erfolg haben.
Die Union fordert angesichts der widersprüchlichen Aussagen
endlich das Ziel der Gewerbesteuerreform festzulegen und alle
Beteiligten nicht länger zu verunsichern. Auf der Einnahmenseite
müssen die Gemeinden endlich mit einer stetigen Finanzquelle
einschließlich eines Hebesatzrechts ausgestattet werden. Dabei wird
die Gewerbesteuer im Einklang mit der Einkommen- und
Körperschaftsteuer reformiert werden müssen. Eine Substanzbesteuerung
lehnt die Union ab. Sollte die Bundesregierung beabsichtigen,
lediglich die ertragsunabhängigen Elemente zu beseitigen und die
Selbständigen einzubeziehen, wird sie verfassungsrechtliche Fragen zu
klären haben. Auf der Ausgabenseite muss die Verlagerung von Aufgaben
ohne entsprechende finanzielle Ausstattung beendet werden.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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Fax: (030) 227-56660
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