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Gewalt/Jungmann: Erhöhte terroristische Bedrohung nach Beginn des Irakkrieges

Berlin (ots)

Anlässlich der Konferenz der innenpolitischen
Sprecher der Unionsfraktionen in Bund und Ländern am 28./29.3.2003 in
Saarbrücken erklären der Koordinator der Konferenz, Roland Gewalt
MdB, und der innenpolitische Sprecher der saarländischen
CDU-Landtagsfraktion, Georg Jungmann MdL:
Mit Beginn der Kampfhandlungen im Irak hat sich die Gefahr von
terroristischen Anschlägen in Deutschland noch einmal erhöht. Auch
wenn es kaum konkrete Hinweise gibt, lässt doch eine erhebliche
Unruhe im terroristischen Umfeld auf eine außerordentlich angespannte
Gefährdungslage schließen. Dabei geht die Bedrohung sowohl von
ausländischen Extremisten – hier besonders des El-Kaida Netzwerkes –
als auch von links- und rechtsextremistischen deutschen Gewalttätern
aus.
In einem freiheitlichen und demokratischen Gemeinwesen kann ein
hundertprozentiger Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor
terroristischen Anschlägen vom Staat nicht garantiert werden. Eine
befriedigende Risikoeingrenzung ist jedoch durch präventive Maßnahmen
von Polizei und Geheimdiensten möglich. Gerade hier weist aber das
deutsche Sicherheitsnetz auch nach dem 11. September 2001 immer noch
erhebliche Lücken auf.
Da der Schutz aller in Frage kommender terroristischen Ziele,
insbesondere so genannter „weicher Ziele“, nicht möglich ist, muss
die Polizei vom Gesetzgeber ausreichend Möglichkeiten erhalten, sich
in extremistischen und terroristischen Kreisen Informationen über
bevorstehende Anschläge zu verschaffen. Die innenpolitischen Sprecher
von CDU und CSU verlangen daher von Sozialdemokraten und Grünen unter
anderem endlich den Weg zu einer verlässlichen Rechtsgrundlage für
den Einsatz verdeckter Ermittler, wenn sie zur Sicherung ihrer
Einsätze im Rahmen der Verhältnismäßigkeit gegen die Rechtsordnung
verstoßen müssen, freizumachen.
Auch andere wichtige Forderungen der Union zur Verbesserung der
Prävention vor terroristischen Anschlägen sind von Rot-Grün immer
noch nicht aufgegriffen worden:
• eine bundesgesetzlich vorgeschriebene Regelanfrage bei
Verfassungsschutz und BND bei Aufenthaltstiteln und Einbürgerungen
von Personen aus Problemstaaten
• ein besonderer Versagungsgrund für Visa- und 
Aufenthaltsgenehmigung bei Terrorismus- und Extremismusverdacht 
(„Wenn tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht bestehen...“) 
• eine strikte Muss-Bestimmung, die die Ausweisung von Extremisten 
und Terrorristen zwingend vorschreibt 
• den Einsatz der Bundeswehr bei besonderen Gefahrenlagen durch
Grundgesetzänderung zu ermöglichen.
Insbesondere um die Beweglichkeit von potenziellen Attentätern
einzuschränken, müssen in allen Bundesländern verdachts- und
ereignisunabhängige Personenkontrollen von der Polizei durchgeführt
werden. Die innenpolitischen Sprecher von CDU und CSU fordern, die
hierfür erforderlichen Gesetzestatbestände in allen Bundesländern
immer noch nicht gibt.
Die Menschen in Deutschland vertrauen ihrer Polizei, mit den ihr
übertragenen Eingriffsmöglichkeiten zur Gefahrenabwehr
verantwortungsvoll umzugehen. Sie erwarten daher auch von den
Politikern, besonders in einer angespannten Gefahrensituation, den
Sicherheitsorganen unseres Landes Vertrauen entgegen zu bringen. CDU
und CSU sind hierzu uneingeschränkt bereit.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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Kontakt:

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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
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