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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Austermann: Rot-Grün weiter auf Täuschungskurs

Berlin (ots)

Zur Revision der Wachstumserwartungen der
Bundesregierung für das laufende Jahr erklärt der haushaltspolitische
Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann MdB:
Mit der Absenkung der Wachstumsprognose der Bundesregierung für
das laufende Jahr auf voraussichtlich 0,75 Prozent ist Clement erneut
zu optimistisch. Bereits im Januar hatte er sich vehement dagegen
gesträubt, die Wachstumserwartungen im Jahreswirtschaftsbericht von
1,5 auf 1 Prozent zu korrigieren. Alle Experten und internationalen
Institutionen gehen inzwischen davon aus, dass das Wachstum in
Deutschland in diesem Jahr bei höchstens 0,5 liegen wird. Mit ihrer
Annahme von 0,75 Prozent setzt die Bundesregierung ihre Politik der
Schönfärberei und der Täuschung fort. Offenbar glaubt Clement, das
Problem mit Gesundbeten lösen zu können. Der 1. Nachtragshaushalt ist
bereits vor Inkrafttreten des eigentlichen Haushaltes fällig.
Die korrigierte Wachstumsprognose wird Eichel zum Anlass nehmen,
um die drohenden Milliarden-Löcher in seinem Haushalt zu
rechtfertigen. „Die Rahmendaten haben sich verschlechtert“ ist
zurzeit sein Standardsatz. Weniger Wachstum, mehr Arbeitslose,
geringere Steuereinnahmen würden den Haushalt belasten. Doch die vom
Bundesfinanzminister beklagten Rahmendaten sind nicht erst seit dem
Frühjahr 2003 miserabel, sondern sie verschlechtern sich bereits im
dritten Jahr in Folge:
Die Wachstumszahlen der Jahre 2001 und 2002 mit 0,6 und 0,2
Prozent zeigen, dass die deutsche Wirtschaft nun schon im dritten
Jahr stagniert.
Die Arbeitslosenzahlen steigen seit 2001 kontinuierlich an. Der
Rückgang der Beschäftigung hat sich seit dem Sommer vergangenen
Jahres spürbar beschleunigt. Die Arbeitslosigkeit lag im März mit 4,6
Millionen um fast 500.000 Erwerbslose über dem Vorjahr, dem höchsten
Stand nach der Wiedervereinigung.
Die Steuereinnahmen sind seit dem Jahr 2001 rückläufig. Nach einem
Minus von 2,5 Prozent in 2001 und 0,9 Prozent in 2002 verzeichnen die
Steuereinnahmen des Bundes im ersten Quartal 2003 bereits ein Minus
von 4,2 Prozent.
Das ist das Ergebnis rot-grüner Politik, das Ergebnis steigender
Steuern und Abgaben, einer verkorksten Steuerreform sowie der
zunehmenden Bürokratisierung und Knebelung unserer Wirtschaft, vor
allem des Arbeitsmarktes.
Die andauernde wirtschaftliche Stagnation wird auch in diesem Jahr
riesige Löcher in die öffentlichen Kassen reißen. Das
Finanzierungsdefizit des Bundes beläuft sich nach dem ersten Quartal
des Jahres 2003 bereits auf 31,6 Mrd. €. Mit der Steuerschätzung im
Mai werden weitere Steuerausfälle in Milliardenhöhe zu verkraften
sein.
Doch die wahre Zeitbombe für Eichels Haushalt tickt auf dem
Arbeitsmarkt. Die Kosten der Arbeitslosigkeit werden in diesem Jahr
Mehrausgaben von mindestens 10 Mrd. € verursachen. Bereits nach dem
ersten Quartal beläuft sich der Liquiditätszuschuss des Bundes an die
Bundesanstalt für Arbeit auf über 4,5 Mrd. €. Die Ausgaben für
Arbeitslosengeld liegen um 34 Prozent über dem Vorjahr. Die Ausgaben
für die Arbeitslosenhilfe übersteigen um 15 Prozent die des
Vorjahres.
Rot-Grün muss angesichts dieser dramatischen Entwicklung den
Haushalt 2003 schleunigst auf eine realistische Grundlage stellen.
Dazu gehört eine realistische Wachstumsannahme. Und die liegt für das
laufende Jahr eher unter 0,5 Prozent, als darüber. Mit ihrer erneuten
Verweigerung der Realität läuft die Regierung Gefahr, im Laufe des
Jahres erneut mit einem 2. Nachtrag nachbessern zu müssen. Damit
würde sie den letzten Rest Glaubwürdigkeit des Bundesfinanzministers
verspielen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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