Fischer/Lintner: Preissystem muss korrigiert werden Rückgang der Bahnkunden zwingt zum Handeln
Berlin (ots)
Zu Pressemeldungen, die Bahn sei 20% unter Plan und 14% unter dem Niveau des Vorjahresquartals, erklären der verkehrspolitische Sprecher, Dirk Fischer (Hamburg) MdB, und der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eduard Lintner MdB:
Die vor der Bilanzkonferenz der Deutschen Bahn AG am 21. Mai bekannt gewordenen Quartalszahlen des größten Verkehrskonzerns Europas lassen nur einen Schluss zu: Der Vorstand der Bahn AG muss auf die alarmierenden Rückgänge bei den Reisendenzahlen und den Einnahmen im Personenfernverkehr schon jetzt reagieren und darf nicht mit Reaktionen bis zum Jahresende warten.
Der Bahnvorstand darf sich bei seiner Ursachenforschung auch nicht mit dem Hinweis auf die schwache Konjunktur herausreden. Der Zusammenhang mit dem neuen Preissystem und der wachsenden Kritik daran ist zu augenscheinlich.
Das Preissystem muss vor allem unter folgenden Kriterien überprüft werden:
Mehr Transparenz durch Vereinfachung und leichterer Zugang für Kunden, etwa durch Fahrkartenverkauf im Zug ohne Zuschlag, wie von privaten Schienenverkehrsbetreibern erfolgreich praktiziert;
Abschaffung der abschreckenden Stornogebühren;
Einführung einer Bahncard für Spontanreisende;
Keine weitere Vermehrung der Unübersichtlichkeit durch weitere Sonderangebote, sondern Einarbeitung solcher Elemente in ein vereinfachtes Preissystem;
Ausdehnung der Geltung von Bahncards zumindest auf den Regionalverkehr;
Verbesserung des Verkehrsangebots durch Wiederaufnahme der Interregioverbindungen, ohne Sonderzuschlag wie bei der Zuggattung IC;
Kooperative Zusammenarbeit mit Drittanbietern von Schienenpersonenverkehr.
Hier muss sofort gehandelt werden, ein Abwarten, bis das neue System dem Publikum vertrauter geworden ist, ist aufgrund der bekannt gewordenen Fakten nicht angebracht.
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