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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Frau Bulmahn, machen Sie dem Verwirrspiel auf internationaler Ebene beim Thema Klonen ein Ende

Berlin (ots)

Anlässlich der Konferenz des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung zum Thema „Klonen in biomedizinischer Forschung
und Reproduktion“ erklärt die stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Die von Frau Bulmahn initiierte Klonkonferenz mag dem Er-
kenntnisgewinn der Bundesregierung dienen. Politisch ist die Frage
des Klonens längst entschieden. Die Rechtslage in Deutschland ist
eindeutig. Das Embryonenschutzgesetz stellt das Herstellen eines
menschlichen Embryos mit gleichen Erbinformationen wie ein anderer
Embryo, Fötus oder Mensch unter Strafe. Das reproduktive und das so
genannte therapeutische Klonen sind verboten.
Eine Unterscheidung zwischen reproduktivem und so genanntem
therapeutischen Klonen ist nicht vornehmbar. Denn diese beiden
Verfahren sind bis zur Entstehung des Embryos identisch. Erst bei der
Entscheidung: Einpflanzung des Embryos oder Gewinnung von Stammzellen
durch Tötung des Embryos werden zwei verschiedene Wege beschritten.
Beide Formen des Klonens sind in Deutschland gleichermaßen verboten.
Wegen dieser Teilidentität des reproduktiven und so genannten
therapeutischen Klonens forderte der Bundestag auch ein generelles
internationales Klonverbot.
An dieser Position ändern auch die atemberaubenden For-
schungsergebnisse von Professor Hans Schöler, Mitglied des
wissenschaftlichen Beirats der Unionsfraktion, nichts. Schöler, der
künstliche Eizellen aus den embryonalen Stammzellen der Maus
hergestellt hat, weist darauf hin, dass auch bei der Befruchtung
dieser Eizellen ein Embryo entstünde. Würde man dieses Verfahren auf
den Menschen beziehen, würde auch ein so entstandener Embryo unter
dem vollen Schutz des Gesetzes stehen.
Die klare Haltung des Deutschen Bundestags beim Klonen gilt es nun
von Seiten der Bundesregierung auf internationaler Ebene
durchzusetzen. Am 20. Februar 2003 hat das Parlament die
Bundesregierung aufgefordert, sich für ein Verbot des reproduktiven
und des so genannten therapeutischen Klonens auf VN-Ebene
einzusetzen. Der Weg dazu soll über eine gemeinsame deutsch-
französische Initiative führen. Drei Monate nach diesem Beschluss ist
die Frage berechtigt: Wo bleibt die von der Bundesregierung
angekündigte neue deutsch-französische Initiative zur Vorbereitung
einer VN-Konvention?
Auch in der Europäischen Union muss die Bundesregierung den Willen
des Parlaments vertreten. Anlass zu Zweifeln bezüglich einer klaren
Haltung und Verhandlungsstrategie der Bundesregierung geben jüngste
Berichte aus Brüssel mit Blick auf die Richtlinie für Qualität und
Sicherheit von Zellen und Gewebe sowie auf das 6. EU-
Forschungsrahmenprogramm.
Das Europäische Parlament hat einen Änderungsantrag zur Richtlinie
für Qualität und Sicherheit von Zellen und Geweben entworfen. Dieser
sieht vor, die Transplantation von geklonten Embryonen und von
Zellen, die aus geklonten Embryonen gewonnen werden, auszuschließen.
Dazu ist zu vernehmen, dass Deutschland gemeinsam mit Großbritannien
gegen diesen Vorschlag, ein Klonverbot zu beschließen, eintritt. Frau
Bulmahn muss nun Stellung beziehen: Wie deutlich vertritt die
Bundesregierung den Willen des Parlaments in der Europäischen Union?
Es darf auch nicht sein, dass im neuen 6. EU-
Forschungsrahmenprogramm die in Deutschland durch das Stammzellgesetz
verbotene verbrauchende Embryonenforschung mit finanziellen Mitteln
aus Deutschland möglich wird. Deshalb lautet die Frage an Frau
Bulmahn: Wie stellt die Bundesregierung sicher, dass mit deutschen
Steuergeldern keine Forschung gefördert wird, die nach deutschem
Gesetz verboten ist?
Die Grenzziehung beim Klonen und bei der Stammzellforschung ist
politisch bereits vollzogen, der Wille des Deutschen Bundestags
eindeutig bestimmt. Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, auf
internationaler Ebene diesen Willen zu vertreten. Machen Sie Ihrem
Verwirrspiel ein Ende, Frau Bulmahn!
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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