Heinen/Widmann-Mauz: Gefahr von neuartigen Grippeviren durch Geflügelpest
Berlin (ots)
Zum Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland erklären die Verbraucherschutzbeauftragte, Ursula Heinen MdB, und die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Nach Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland droht die Seuche auf den Menschen überzugreifen. Während sich die Bundesregierung in konzeptionslosen Versuchen, den immensen Schaden für die deutsche Landwirtschaft zu begrenzen, verliert, wird völlig übersehen, dass auch Gefahren für den Menschen drohen.
Die aviären Influenzaviren als Verursacher der Geflügelpest sind durch eine besonders hohe genetische Variabilität gekennzeichnet. In Kombination mit menschlichen Grippeviren droht die Geflügelpest zu einem neuartigen Virus zu generieren.
Betroffen von einer Infektion sind zuerst Menschen, die direkten Kontakt zum Erreger der Geflügepest haben, die also Tätigkeiten ausüben in der Geflügelhaltung, in der Veterinärmedizin, bei der Keulung von Geflügel, bei der Tierkörperbeseitigung oder bei Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten in kontaminierten Bereichen. Hinzu kommt, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Um die Gefahr der Entstehung neuartiger Grippeviren zu minimieren, muss der Infektionsschutz gestärkt werden. Doch die Zuständigkeiten zwischen Verbraucherschutzministerin Künast und Gesundheitsministerin Schmidt sind unklar. Klar ist nur, dass das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) personell dramatisch unterbesetzt ist und angesichts von SARS, Geflügelpest, Pocken etc. am Rande dessen steht, was noch geleistet werden kann. Die Belastungen sind zu hoch. Mit der Verabschiedung des Infektionsschutzgestzes im Jahr 2001 hat das Finanzministerium dem RKI 45 zusätzliche Stellen versprochen. Diese Zahl ist bis heute von der Bundesregierung nicht erfüllt. Dem RKI sind lediglich 28 zusätzliche Stellen zugestanden worden und die auch noch mit dem Vermerk kann wegfallen.
Wir fordern die Bundesregierung auf, die Lage nicht schön zu reden, sondern ernst zu nehmen und die zugesagte personelle Verbesserung des RKI sicherzustellen. Die Menschen in Deutschland müssen einen umfassenden Infektionsschutz bekommen. Dafür brauchen wir ein personell hinreichend ausgestattetes RKI. Die Risikogruppen müssen durch aktualisierte Maßnahmen, die vom RKI im Rahmen des Stufenplans der tatsächlichen Lage angepaßt werden, geschützt werden. Dazu zählen die Anwendung von Schutzkleidung, die Einnahme von antiviralen Medikamenten zur Infektionsprophylaxe und die Impfung potentiell exponierter Personen gegen menschliche Grippeviren. Auch wenn es bisher keine Anzeichen dafür gibt, eine SARS-ähnliche Epidemie darf es nicht geben.
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