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Marschewski: Hoffnungsvolle Zeichen aus Prag - Misstöne inklusive

Berlin (ots)

Zur Ankündigung des stellvertretenden tschechischen
Ministerpräsidenten Petr Mares, eine Entschädigung für die
Sudetendeutschen vorzuschlagen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht
vertrieben wurden, erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
„Vertriebene und Flüchtlinge“ der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Erwin
Marschewski MdB:
Die Ankündigung des stellvertretenden tschechischen
Ministerpräsidenten Petr Mares, eine Entschädigung für die
sudetendeutschen Opfer von Diskriminierungsmaßnahmen vorzuschlagen,
die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht vertrieben wurden und als
deutsche Minderheit in der Tschechoslowakei verblieben sind, ist ein
begrüßenswertes Signal zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte.
Richtig ist, dass diese Gruppe unter dem kommunistischen Regime in
der Tschechoslowakei verfolgt wurde und Repressalien erleiden musste.
Daher ist die Ankündigung, eine Entschädigungslösung für die deutsche
Minderheit in der Tschechischen Republik zu schaffen, eine sehr
begrüßenswerte Initiative.
Richtig ist aber auch, dass die Sudetendeutschen, die nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs in der Tschechoslowakei verblieben sind,
auch aufgrund der Benesch-Dekrete diskriminiert worden sind. Aufgrund
dieser Dekrete verloren sie Hab und Gut durch Enteignung und die
tschechoslowakische Staatsbürgerschaft wurde ihnen entzogen als
Grundlage für weitere Diskriminierungsmaßnahmen.
Diskriminiert wurden sie aber durch die gleichen Benesch-Dekrete,
die auch die Rechtsgrundlage für die Entrechtung und Enteignung der
Majorität der Sudetendeutschen gebildet haben und ursächlich für die
Vertreibung von drei Millionen Menschen gewesen sind. Es ist daher
unverständlich, wenn der tschechische Ministerpräsident Vladimir
Spidla einerseits den Vorschlag seines Vizepremiers unterstützt,
andererseits aber zugleich jede politische Geste der Entschuldigung
gegenüber den sudetendeutschen Vertriebenen ablehnt. Diese Misstöne
sind zu kritisieren, vielmehr müssen alle Opfer gleichermaßen auch
als Opfer anerkannt werden.
Die rot-grüne Bundesregierung ist daher dringend aufgefordert,
sich dieser Angelegenheit anzunehmen, und darauf hinzuweisen, dass es
nicht Opfer erster und Opfer zweiter Klasse geben darf. Daher muss
die rot-grüne Bundesregierung endlich aus ihrer Spektantenrolle
heraustreten, und über die offenen Fragen im deutsch- tschechischen
Verhältnis und über die Benesch-Dekrete mit der tschechischen Seite
verhandeln.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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Kontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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