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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Vaatz/Ruck: Abwartende Haltung der Bundesregierung zum Völkermord im Kongo skandalös

Berlin (ots)

Zur zögerlichen Haltung der Bundesregierung zum
sich anbahnenden Völkermord in der Demokratischen Republik Kongo
erklären der in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Menschenrechte
zuständige stellvertretende Vorsitzende, Arnold Vaatz MdB, und der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB:
Nach dem Rückzug der Truppen von Uganda und Ruanda aus dem Norden
der Demokratischen Republik Kongo liefern sich seit Wochen Milizen
der Volksgruppen der Hema und Lendu blutige Gefechte. Diese auch
Kindersoldaten rekrutierenden Milizen gehen dabei brutal gegen die
Zivilbevölkerung vor. Bei der Stadt Bunia wurden Massengräber mit
mehr als 300 Leichen gefunden. Tausende von Zivilisten sind in
Lebensgefahr und auf der Flucht. Nach UN-Angaben starben seit 1999
allein in diesem Regionalkonflikt etwa 50 000 Menschen. Seit Beginn
der jahrelang schwelenden Kongo-Konflikte sollen bislang 2,5
Millionen Menschen ums Leben gekommen sein. Der UNO-Generalsekretär
Kofi Annan hat die UNO um einen Friedenseinsatz gebeten. Bisher haben
nur Frankreich, Großbritannien und Kanada ihre Bereitschaft erklärt,
sich mit eigenen Truppen zu beteiligen. Belgien hat logistische
Unterstützung angeboten.
Bundesaußenminister Fischer soll dem außenpolitischen Koordinator
der EU Javier Solana zugesagt haben, dass Deutschland einen solchen
Einsatz nicht blockieren werde. Die Menschenrechtsbeauftragte der
Bundesregierung Claudia Roth hat heute erneut die Entsendung
deutscher Soldaten abgelehnt, da die Bundeswehr bereits mit Einsätzen
an vielen anderen Stellen der Welt stark engagiert sei. Die
Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Frau Wieczorek-Zeul hat mehrfach eine finanzielle Unterstützung der
Bundesregierung zugesagt.
Das bisherige Engagement der Bundesregierung steht in keinem
Verhältnis zum Ausmaß der sich im Kongo abzeichnenden menschlichen
Tragödie und ist aus diesem Grunde inakzeptabel. Statt konkrete
materielle und finanzielle Hilfsangebote für die erforderliche
internationale UN-Eingreiftruppe vorzulegen, versteckt sich die
Bundesregierung hinter einer vermeintlich „überlasteten“ Bundeswehr.
Da die Bundesregierung seit nahezu fünf Jahren für den jetzigen
Zustand der Bundeswehr die ausschließliche Verantwortung trägt, ist
diese Haltung ein Skandal.
Wir fordern daher die Bundesregierung auf, den Konflikt im Kongo
in seiner wahren Dimension zur Kenntnis zu nehmen und darauf
unverzüglich angemessen zu reagieren. Das heißt auch, dass die
Bundesregierung gehalten ist, an der Formulierung einer klaren
gemeinsamen europäischen Position zu den Auseinandersetzungen im
Kongo mitzuwirken. Die Dimension der Tragödie erfordert es außerdem,
dass die Bundesregierung unverzüglich dem Deutschen Bundestag ihre
Position darlegt und in die von ihr geplanten Aktivitäten in
gebührender Weise einbezieht.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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