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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Seehofer: Rot-grüne Gesundheitsreform löst keine Probleme

Berlin (ots)

Zur heutigen Vorstellung des Entwurfs einer
Gesundheitsreform durch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt
erklärt der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Horst Seehofer MdB:
Die heute vorgestellte rot-grüne Gesundheitsreform setzt den
verhängnisvollen Weg des bürokratischen Staatsdirigismus fort. Im
Ergebnis soll immer mehr für Bürokratie und immer weniger für die
medizinische Versorgung der Patienten aufgewendet werden. Mit diesem
Konzept wird die Finanzkrise der gesetzlichen Krankenversicherung
nicht nachhaltig gelöst. Die Notwendigkeit für weitere Reformen ist
damit vorprogrammiert.
Die kalkulierte Einsparsumme durch die mit der Reform verbundenen 
Struktureffekte ist eine blanke Luftbuchung. Eher werden 
Mehrausgaben resultieren. Denn neue Behörden und bürokratische
Steuerungsinstrumente lösen erfahrungsgemäß einen Mehraufwand aus.
Dies haben auch die Krankenkassen in ihren aktuellen Stellungnahmen
so bestätigt.
Auf der anderen Seite wird es durch höhere Zuzahlungen, eine neue
Praxisgebühr und Leistungskürzungen zu einem Abkassieren der
Versicherten ohne jede Logik kommen. In wichtigen Bereichen bewirkt
dies sogar gegenteilige Effekte. So wird die Praxisgebühr beim
direkten Aufsuchen eines Facharztes künftig zu Mehraufwendungen
führen. Denn viele Patienten werden künftig häufiger den Hausarzt
aufsuchen, um von diesem eine Überweisung zum Facharzt zu erhalten.
Dies löst neue und unnötige Leistungsabrechnungen aus. Ebenso wird
die Herausnahme der nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel aus
dem Leistungskatalog der GKV Mehrkosten verursachen. Dann werden
vermehrt die teureren verschreibungspflichtigen Arzneimittel
verordnet. Dass ausgerechnet mit Bezug auf das Krankengeld eine
Systemänderung bei der Finanzierung der GKV eingeleitet wird, ist
besonders fragwürdig. Noch Mitte der 90er Jahre hatte die SPD bei der
Lohnfortzahlung jegliche Änderung der Finanzierungsgrundlagen bei
Kurzzeiterkrankten abgelehnt. Nun sollen aber ausgerechnet die
Langzeiterkrankten das Krankengeld künftig über die
Arbeitnehmerbeiträge selbst finanzieren. Dies ist auch deshalb
fragwürdig, weil Langzeitkranke in der Regel kaum
Einflussmöglichkeiten auf ihren Krankheitsverlauf und damit auf den
Leistungsumfang haben.
Letztlich ist die geplante Reform auch deshalb abzulehnen, weil
Patienten und Versicherte gegängelt und bevormundet werden sollen.
Zum einen erhalten sie nur unzureichende Beteiligungs- und
Entscheidungsrechte, zum anderen werden sie faktisch in ihrer freien
Arztwahl eingeschränkt. Die Krönung der ganzen Orientierungslosigkeit
ist das lächerliche Gezerre um die Tabaksteuer. Während die
Gesundheitsministerin seit Wochen versucht, eine moralische
Begründung für die Steuererhöhung vorzuschieben, wurde jetzt die
Katze aus dem Sack gelassen: die nun angestrebte Stufenlösung soll
gewährleisten, dass es keinen Rückgang des Tabakkonsums und damit der
Staatseinnahmen gibt. Es ist immer das gleiche rot-grüne Lied: ein
schönes Mundwerk – ein miserables Handwerk.
Die geplante Reform geht in die falsche Richtung und wird die
Finanzprobleme der GKV nicht lösen. Deshalb ist der Gesetzentwurf
keine ausreichende Grundlage für die in der Gesundheitspolitik
notwendigen Maßnahmen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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