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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Storm/Widmann-Mauz: Rot-Grün verantwortlich für Finanzdebakel in der GKV

Berlin (ots)

Anlässlich der Bekanntgabe der Rechnungsergebnisse
des ersten Quartals 2003 erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Gesundheit und Soziale Sicherung, Andreas Storm MdB, und die
gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Annette Widmann-Mauz MdB:
In regelmäßigen Abständen wiederkehrende Defizit-Meldungen machen
den Reformbedarf in der gesetzlichen Krankenversicherung
überdeutlich. Das Beitragssatzsicherungsgesetz hat sein ziel
verfehlt. Schon jetzt ist erkennbar, dass die Beitragsätze auch in
diesem Jahr weiter steigen. Es rächt sich zunehmend, dass Ulla
Schmidt seit Jahren die Finanzierungsprobleme der GKV ignoriert und
stattdessen nach allen Seiten Beruhigungspillen verteilt hat. Die
Union ist grundsätzlich zur Zusammenarbeit bei einer
Gesundheitsreform bereit. Allerdings ist der jetzt angekündigte und
immer noch im Entstehen begriffene Entwurf für eine Gesundheitsreform
mit seinen Einzelmaßnahmen nicht geeignet, einen Konsens mit der
Union herbeizuführen.
Dies gilt u.a. für die Herausnahme des Krankengeldes, auf dessen
verlässliche Finanzierung insbesondere Langzeitkranke und chronisch
Kranke angewiesen sind. Die Öffnung der Krankenhäuser für die
ambulante fachärztliche Versorgung in Kombination mit einem
Hausarztmodell wird zu Wartelisten und damit im Ergebnis zu einer
Verschlechterung der medizinischen Versorgung führen. Auch die
Ausgestaltung des Vertragswettbewerbs findet nicht unsere Zustimmung.
Die gesetzlichen Krankenkassen werden Mühe haben, sich einen
Überblick über den „Markt der Leistungsanbieter“ und dessen Qualität
zu verschaffen. Dies setzt nämlich die Bildung entsprechender
Verwaltungsstrukturen auf Seiten der Kassen voraus, die heute schon
bei den Kassenärztlichen Vereinigungen vorhanden sind.
Die Schaffung von mehr Bürokratie kann aber nun wahrlich nicht das
Ziel einer Gesundheitsreform sein. Denn bereits heute verzeichnen die
Verwaltungsausgaben der Kassen – wie die Rechnungsergebnisse des
ersten Quartals 2003 belegen – eine steigende Tendenz. Hauptziel
einer Gesundheitsreform muss es sein, Antworten zu geben auf die
Frage, wie man der anhaltenden Schwächung der Finanzierungsbasis der
GKV Einhalt gebieten kann und wie man die Dynamik aus der
Ausgabenentwicklung so abfedern kann, dass eine qualitativ
hochwertige medizinische Versorgung nicht in Frage gestellt wird.
Bereits in den Jahren 2001 und 2002 hatte die gesetzliche
Krankenversicherung jeweils mit einem Defizit von 3 Mrd. Euro
abgeschlossen. Aktuell belaufen sich die Defizite der Krankenkassen
inkl. Verschuldung auf ca. 9 Mrd. Euro. Würde man diese in den
Beitragssatz noch einrechnen, dann läge der aktuelle Beitragssatz
heute nicht mehr bei durchschnittlich 14,4%, sondern bei über 15%
Beitragssatzpunkten.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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