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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Meister: Eine solide Steuerpolitik für mehr Wachstum

Berlin (ots)

Anlässlich der Debatte über das Vorziehen der
dritten Steuerreformstufe erklärt der finanzpolitische Sprecher der
CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister MdB:
Die Politik der Bundesregierung ist in den letzten viereinhalb
Jahren gekennzeichnet durch kurzfristigen, erfolglosen Aktionismus,
dem jegliche ordnungspolitische Ausrichtung fehlt. Die Verschiebung
der zweiten Entlastungsstufe des Steuersenkungsgesetzes von 2003 auf
2004 und die einjährige Erhöhung des Körperschaftsteuersatzes zur
kurzfristigen Finanzierung der Hochwasserkatastrophe sind hierfür
Beispiele. Damit hat die Bundesregierung das Vertrauen von
Verbrauchern und Investoren verspielt. Die öffentlichen Haushalte
laufen wegen dieser ziellosen Politik, der der Mut zu wirklichen
Strukturreformen auf dem Arbeitsmarkt, in den sozialen
Sicherungssystemen und in der Steuerpolitik zur Lösung der Probleme
der deutschen Volkswirtschaft fehlt, aus dem Ruder. Die
Staatsschulden wachsen dynamisch, ohne dass ein zukunftsfähiges
Konsolidierungskonzept erkennbar ist. In diesem Jahr wird die
Neuverschuldung des Bundes zum zweiten Mal hintereinander die
verfassungsmäßige Grenze der Investitionsausgaben erheblich
überschreiten. Das Defizitkriterium des Stabilitäts- und
Wachstumspakts wird deshalb nach 2002 wieder verletzt werden, wofür
die Bundesregierung mit ihrer Politik die Verantwortung trägt. Es ist
abzusehen, dass die Bundesregierung das erforderliche Sparvolumen für
das nächste Jahr nicht erreichen wird.
Bürger und Unternehmen haben das Vertrauen in die Solidität der
Finanz- und Haushaltspolitik dieser Bundesregierung verloren. Kaum
eine Woche vergeht, in der nicht über neue Steuererhöhungen oder
Abgabensteigerungen diskutiert wird. Anhebung der Ökosteuer, Erhöhung
der Tabaksteuer, Steuervergünstigungsabbaugesetz mit über 40
Steuererhöhungsmaßnahmen, ständige Debatten über die Erhöhung der
Vermögensteuer, Erbschaftsteuer und Umsatzsteuer, Anstieg der
Beiträge zur gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung zum 1.
Januar 2003 – immer sucht die Bundesregierung ihr Heil in
zusätzlichen Einnahmen ohne die Ausgabenseite quantitativ und
qualitativ zu konsolidieren. Die Menschen leben deshalb in der
ständigen Erwartung neuer Steuer- und Abgabenerhöhungen angesichts
steigender öffentlicher Verschuldung mit der Folge, dass sowohl die
Konsumnachfrage als auch die Investitionsneigung inländischer und
ausländischer Investoren drastisch eingebrochen ist.
Dieser Attentismus und die dadurch bedingte gegenwärtige
Wachstumskrise lässt sich nur durch eine verlässliche und
berechenbare Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung überwinden.
Eine auf Kontinuität ausgerichtete Steuerpolitik muss dabei einen
wesentlichen Beitrag leisten und Bürgern und Investoren
Planungssicherheit geben für ihre wirtschaftlichen Dispositionen. Die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwartet daher, dass die Bundesregierung
ihre Absichten nicht der Presse erklärt, sondern einen Gesetzentwurf
vorlegt, der die mit dem Steuersenkungsgesetz beschlossene dritte
Steuerreformstufe vorzieht. Damit würden die Einkommensteuersätze
schneller einem international wettbewerbsfähigen Niveau angepasst,
von dem gerade auch der Mittelstand profitieren würde. Niedrige
Einkommensteuersätze und eine Nettoentlastung der Steuerpflichtigen
haben positive Konjunktur- und Wachstumseffekte. Dies gilt jedoch
nur, wenn die Entlastungswirkungen nicht durch Steuererhöhungen an
anderer Stelle ganz oder überwiegend kompensiert werden.
Das Vorziehen der dritten Steuerreformstufe alleine wird das
verloren gegangene Vertrauen in eine verlässliche und berechenbare
Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung allerdings nicht
zurückbringen. Sie muss zwingend verbunden werden mit einer seriösen
Finanzierung aller staatlichen Ebenen mit den entsprechenden
Strukturreformen auf dem Arbeitsmarkt, in der Kranken- und
Rentenversicherung sowie einem verlässlichen mittelfristigen
Konsolidierungskurs zum Abbau der Staatsverschuldung. Ansonsten fällt
das Vorziehen der Steuersenkung nicht auf fruchtbaren Boden und
verpufft wirkungslos.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

Kontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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