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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Austermann: Eichels schwindsüchtiger Haushaltstorso

Berlin (ots)

Zu den heute bekannt gewordenen Eckwerten des
Haushaltsplans 2004 erklärt der haushaltspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann MdB:
Die heute bekannt gewordenen Eckwerte des Haushaltsentwurfs 2004
zeigen, dass die Bundesregierung erneut alle verfassungsmäßigen
Haushaltsgrundsätze verletzt und auch die für das Jahr 2004 zu
erwartende wirtschaftliche Entwicklung nicht zutreffend erfasst. In
den Gesamtausgaben von 251,2 Mrd. € sind nur noch Investitionen in
Höhe von 24,8 Mrd. € enthalten; mit weniger als 10 % der
Gesamtausgaben setzt sich die Schwindsucht der Investitionen des
Bundes fort.
Formal bleibt die Nettokreditaufnahme mit 23,8 Mrd. € im Rahmen
des Art. 115 GG, d.h. unter der Summe der Investitionen von 24,8 Mrd.
€. Doch die milliardenschweren globalen Minderausgaben im
Haushaltsentwurf zeigen, dass der Finanzminister hier mit ungedeckten
Schecks arbeitet. Das gilt ebenso für die Steuereinnahmen, die mit
208,5 Mrd. € angesetzt sind und damit, trotz des erheblich niedriger
anzusetzenden Wachstums, deutlich über der Steuerschätzung von Mai
liegen. Das von der Bundesregierung beabsichtigte Vorziehen der 3.
Stufe der Steuerreform ist offensichtlich nicht berücksichtigt.
Auch der für die Bundesanstalt für Arbeit vorgesehene Zuschuss von
nur 5,2 Mrd. € dürfte den Notwendigkeiten kaum gerecht werden;
gegenüber den im Finanzplan angesetzten rd. 3,6 Mio. Arbeitslosen
dürfte sich 2004 ein Anstieg um rd. 800 000 Arbeitslose ergeben. Auch
gegenüber dem Jahr 2002 mit einem Bundeszuschuss von rd. 5,6 Mrd. €
dürfte sich eine Steigerung der Zahl der Arbeitslosen um mehrere
Hunderttausend ergeben.
Diese Beispiele zeigen, dass der Haushaltsentwurf des
Bundesfinanzministers den Haushaltsgrundsätzen der Verfassung nicht
entspricht: Der Entwurf folgt nicht dem Grundsatz der
Haushaltswahrheit, denn er geht von erkennbar unzutreffenden Annahmen
aus; er ist nicht vollständig, denn er berücksichtigt nicht einmal
alle Vorhaben der Bundesregierung selbst. Faktisch verletzt der
Entwurf auch Art. 115 GG, denn bei wahrheitsgemäßer und vollständiger
Berücksichtigung aller jetzt bekannten Faktoren übersteigt die zu
erwartende Nettokreditaufnahme die Summe der Investitionen erheblich.
Außerdem muss – wie in den vergangenen Jahren – davon ausgegangen
werden, dass die dem Haushalt zugrunde gelegten
gesamtwirtschaftlichen Eckwerte weder die Wirklichkeit des Jahres
2003 noch die realistischen Erwartungen für das Jahr 2004 zutreffend
abbilden.
Der wirklich nicht als Pessimist verschriene
Bundeswirtschaftsminister Clement geht für das laufende Jahr von
Nullwachstum aus. Selbst wenn es im Herbst 2003 eine leichte Wende
zum Besseren gibt, wird sich 2004 kaum ein reales Wachstum von
signifikant mehr als etwa 1 % ergeben können. Auch diese, deutlich
verschlechterte Wirtschaftsperspektive ist in Eichels Entwurf nicht
enthalten.
Es ist offenkundig, dass der Finanzminister den Haushalt nicht
mehr souverän als Planungsinstrument nutzen kann; atemlos hechelt er
der tatsächlichen Entwicklung hinterher. Wie in der Vergangenheit
wird Hans Eichel seinen schwindsüchtigen Haushalt Quartal für Quartal
den sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Eckwerten anpassen
müssen.
Eichel, Schröder und die rot-grüne Bundesregierung sind nicht mehr
Herr der Lage!
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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