Raidel: Kritik am Eurofighter darf nicht auf überholten Fakten beruhen
Berlin (ots)
Zum Bericht des Bundesrechnungshofes zu angeblichen Mängeln des Eurofighters erklärt der stellvertretende verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans Raidel MdB:
Die vom Bundesrechnungshof geäußerte Kritik am Eurofighter muss nachvollziehbar sein und darf nur auf der Basis aktueller Fakten erfolgen. Zwar werden seitens der Industrie und des Bundesministeriums der Verteidigung anfängliche Einschränkungen durchaus eingeräumt. Insofern liegt der Bundesrechnungshof mit seiner Kritik sicherlich richtig. Eine Erprobungsphase dient aber gerade dazu, Mängel und Kinderkrankheiten zu identifizieren und zu beseitigen.
Allen Beteiligten ist klar, dass der Eurofighter ein äußerst kompliziertes multinationales Projekt ist, an dem außer Deutschland noch Großbritannien, Italien und Spanien beteiligt sind. Alle Änderungen hätten damit umfangreiche internationale Absprachen zur Folge, die zu weiteren Verzögerungen und Kostensteigerungen führen würden. Deshalb ist es trotz aller Anfangsprobleme nicht angebracht, das Gesamtprojekt Eurofighter in Frage zu stellen. Der Bundestag hat sich mit großer Mehrheit dafür entschieden, den dringend benötigten Eurofighter zu beschaffen. Bei dieser Grundsatzentscheidung muss es aus sicherheits- und industriepolitischen Gründen bleiben.
Bevor der Bundesrechnungshof in die Öffentlichkeit geht, muss er sicher sein, ob er die aktuelle Variante des Eurofighters untersucht hat und ob der Bericht nicht auf einem längst überholten Sachstand aufbaut. Anderseits bleibt die Industrie aufgefordert, die öffentlich geäußerten Vorwürfe plausibel der Öffentlichkeit zu erklären. Die Industrie hätte erst dann ein Problem, wenn sie nicht in der Lage wäre, eine plausible Erklärung für die genannten Mängel zu liefern und sie im Verlauf der weiteren Erprobung zu beheben. Darauf deutet zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts hin.
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