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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Union war und ist Anwältin der Familien

Berlin (ots)

Anlässlich des 50. Jahrestages des
Bundesfamilienministeriums erklärt die stellvertretende Vorsitzende
der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Familien bilden das zentrale Fundament unserer Gesellschaft. Als
Keimzelle unserer Demokratie und als Ursprung unserer Gemeinschaft
genießen daher Ehe und Familie den besonderen Schutz unseres
Grundgesetzes. Für die Union war es seit den Anfängen der
Bundesrepublik Deutschland selbstverständlich, sich für Familien
einzusetzen.
Konrad Adenauer war es, der bereits im Jahr 1953 den besonderen
Stellenwert der Familienpolitik unterstrich, indem er einen
Bundesminister für Familienfragen in sein Kabinett berief: Franz-
Josef Wuermeling. Bekannt geworden ist der erste Familienminister
durch den „Wuermeling-Pass“, mit dem Kinder und Jugendliche aus
kinderreichen Familien zum halben Preis Zug fahren konnten. Die Union
hat sich in dieser Zeit auch für die Besserstellung von Müttern
eingesetzt. 1952 wurde das Mutterschutzgesetz eingeführt, das
einheitliche Schutzfristen für berufstätige Mütter von je sechs
Wochen vor und nach der Geburt festschrieb.
Dass Familien mit Kindern finanzielle Entlastung brauchen,
erkannte man bereits in den fünfziger Jahren. 1955 wurde erstmals ein
Kindergeld ab dem dritten Kind bezahlt. Schrittweise wurden dann die
Freibeträge erhöht und das Kindergeld auch auf das zweite und erste
Kind ausgedehnt.
Beharrlich kämpften Familienministerinnen und -minister für die
Besserstellung und Entlastung von Familien. Unter Heiner Geißler
wurden der Erziehungsurlaub und das Erziehungsgeld eingeführt, das
Kindergeld erhöht sowie Kindergeld und Kinderfreibetrag zum dualen
Familienlastenausgleich ausgebaut. Dass Kindererziehung auch in der
Rente seinen Niederschlag haben muss, erkannte Rita Süssmuth. In
ihrer Amtszeit wurden erstmals drei Jahre für Kindererziehungszeiten
in der gesetzlichen Rentenversicherung anerkannt. Das Thema
Kinderbetreuung bekam in den neunziger Jahren Bedeutung. Mehr und
mehr Mütter waren berufstätig und brauchten verlässliche
Kinderbetreuungszeiten. Daraufhin agierte Hannelore Rönsch und setzte
den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz durch. Ihre
Nachfolgerin Claudia Nolte engagierte sich unter anderem für die
Stärkung der Rechte der Frau in der Ehe.
Auf eine lange Tradition der Familienförderung kann das
Ministerium also zurückblicken. In dieser Tradition muss es auch
fortgeführt werden. Seit dieser Legislaturperiode ist es allerdings
auffallend still um das Ministerium geworden. Von Anpassung des
Kindergeldes keine Spur. Eltern, Kommunen und Länder warten bisher
immer noch auf Gelder für den Ausbau der
Kinderbetreuungseinrichtungen. Das Erziehungsgeld wird jetzt durch
Absenkung der Einkommensgrenzen so gut wie gestrichen. Perspektiven
für die Besserstellung von Familien sind derzeit nicht zu erkennen.
Aber gerade in Zeiten leerer Kassen, die nicht zuletzt auf die
demographische Situation zurückzuführen sind, muss das
Familienministerium eine Schlüsselrolle in allen Debatten um die
Reformen der Sozialsysteme spielen. Denn unsere Zukunft steht und
fällt mit unseren Kindern und mit unseren Familien. Deutschlands
Familien brauchen daher eine Anwältin, die die Konfrontation mit den
Kabinettskollegen zum Wohle der Familien nicht scheut. Das ist die
Chance der Ministerin, die sie in guter Tradition annehmen und
ausfüllen sollte. Denn wir brauchen eine familienfreundliche Politik
und eine familienfreundliche Gesellschaft.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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