Rachel: Zypries spricht dem Embryo die Menschenwürde ab
Berlin (ots)
Zur Kehrtwende der Bundesjustizministerin hinsichtlich des Grundrechtsschutzes menschlicher Embryonen erklärt der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission Ethik und Recht der modernen Medizin, Thomas Rachel MdB:
In einem heutigen Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin legt die Bundesministerin der Justiz dar, dass sie nicht die Auffassung teilt, der menschliche Embryo besitze ab dem Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle Menschenwürde. Dem Embryo stehe zwar ein Recht auf Leben nach Art. 2 Abs. 2 GG, nicht aber Menschenwürde nach Art. 1 Abs. 1 GG zu. Daher sei das Lebensrecht des Embryos der Abwägung zugänglich, das Verbot verbrauchender Embryonenforschung könne deshalb neu überdacht werden. Indem Frau Zypries dem Embryo ein subjektives Recht auf Leben zugesteht, ihm jedoch die Menschenwürde abspricht, verletzt sie den Grundsatz, dass es kein menschenunwürdiges Leben geben darf. Auch nach dem Bundesverfassungsgericht gilt, daß dort, wo menschliches Leben existiert, ihm Menschenwürde zukommt.
Es ist nicht akzeptabel, dass die Ministerin somit den mühsam gefundenen Stammzellkompromiss in Frage stellt und die verbrauchende Embryonenforschung in Erwägung zieht. Sie ignoriert zudem die Maßgaben unserer Verfassung und widerspricht unserem grundgesetzlichen und christlichen Menschenbild. Es fragt sich, wie viel Respekt die Bundesregierung vor menschlichem Leben und der Menschenwürde hat.
Frau Zypries scheint in Kauf zu nehmen, mit ihren Äußerungen der Instrumentalisierung menschlichen Lebens Vorschub zu leisten. Ihr Verständnis wird den einseitig die Forschungsinteressen betonenden Vorstellungen des Bundeskanzlers angepasst, anscheinend ohne Bewusstsein, welche Verantwortung wir gegenüber der Würde des ungeborenen Lebens tragen.
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