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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Storm/Müller/Weiß: 2004 steht Rente auf Pump bevor

Berlin (ots)

Zur heutigen öffentlichen Anhörung der
kurzfristigen Rentengesetzen erklären der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Gesundheit und Soziale Sicherung der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Storm MdB, sowie die zuständigen
Berichterstatter, Hildegard Müller MdB und Gerald Weiß MdB:
Nachdem die Bundesregierung das ganze Jahr über die dramatische
Finanzsituation der gesetzlichen Rentenversicherung schöngeredet hat,
bleibt ihr jetzt am Ende des Jahres nur noch der Griff in den
rentenpolitischen Giftschrank, um einen Anstieg des Rentenbeitrages
zu verhindern. Das ist das ernüchternde Urteil der heutigen Anhörung
zu den Rentenkürzungsgesetzen von Rot/Grün. Im nächsten Jahr besteht
die Gefahr, dass die Rentenversicherung die Rentenzahlungen nicht
mehr aus eigener Kraft erbringen kann. Damit droht das Ende der
finanziellen Eigenständigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung.
Dazu werden erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
die Renten gekürzt.
Die Rentenversicherungsträger haben dargelegt, dass durch die
vorgesehene Absenkung der Schwankungsreserve auf nur noch 0,2
Monatsausgaben die verfügbaren liquiden Mittel der gesetzlichen
Rentenversicherung voraussichtlich spätestens Ende November 2004
aufgebraucht sein werden. Ein Vorziehen des Bundeszuschusses wäre
dann nicht mehr möglich, weil bis dahin sämtliche Raten für das Jahr
2004 bereits gezahlt sind. Ende November 2004 wäre die
Rentenversicherung auf ein zinsloses Darlehen des Bundes angewiesen.
Das bedeutet, dass die Rentenversicherungsträger die Rentenzahlungen
nicht mehr aus eigener Kraft erbringen können. Das führt zu einem
enormen Vertrauensverlust der Menschen in die Funktionsfähigkeit der
Rentenversicherung. Und im Jahr 2005 würde die finanzielle Lage der
Rentenversicherung noch ernster. Zudem müsste das für 2004
erforderliche Darlehen im Folgejahr zurückgezahlt werden. Die
Finanzierungslasten würden nur um ein Jahr verschoben. Damit wäre
schon heute eine Anhebung des Rentenbeitrags für das Jahr 2005
vorprogrammiert.
Bei der Aussetzung der Rentenanpassung 2004 und der vollständigen
Übertragung der Pflegeversicherungsbeiträge auf die Rentner handelt
es sich um die erste Rentenkürzung in der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland. Die Experten haben deutlich gemacht, dass
die von der Bundessozialministerin Ulla Schmidt dagegen ins Feld
geführte Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 eine andere
Qualität gehabt habe, weil den damaligen Beiträgen eine neue Leistung
gegenüberstand. Zudem haben die Experten ausgesagt, dass mit dem
willkürlichen Sonderopfer der Rentner eine Chance für eine
konzeptionelle Reform der Pflegeversicherung im nächsten Jahr vertan
würde. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Kurzfristmaßnahme eine
Signalwirkung auch für eine zukünftige Anhebung des Anteils der
Rentner an den Krankenversicherungsbeiträgen habe.
Die aktuelle Finanzkrise der Rentenversicherung ist das Ergebnis
einer verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik und einer komplett
gescheiterten Rentenreform von Rot/Grün. Auch dies ist in der
heutigen Anhörung mehr als deutlich geworden. Das erforderliche
Vertrauen der Menschen in das System der gesetzlichen
Rentenversicherung hat Rot/Grün durch wiederholte Flickschusterei bei
der Rente nahezu vollständig verspielt.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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