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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Röttgen: Rot-grüne Vorschläge zum Opferschutz spät, halbherzig und kontraproduktiv

Berlin (ots)

Anlässlich der heutigen Befragung der
Bundesregierung zu deren sog. Opferrechtsreformgesetz erklärt der
rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Norbert
Röttgen MdB:
Weit über ein halbes Jahr hat Rot-Grün die Beratungen zum 2.
Opferschutzgesetz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Rechtsausschuss
blockiert. Eine verlorene Zeit für den Opferschutz im Strafverfahren.
Denn das, was das Bundesjustizministerium jetzt vorlegt, ist schlecht
abgeschrieben, halbherzig und teilweise kontraproduktiv. Von den
vollmundigen Ankündigungen einer großen Reform des
Strafverfahrensrechts noch im Jahre 2003, die zur Begründung der
Blockade angeführt wurden, ist nichts übrig geblieben. Für diesen
Entwurf hat sich das Warten nicht gelohnt. Er ist ein Alibientwurf,
um in der anstehenden Anhörung des Rechtsausschusses nicht ohne
eigenen Gesetzentwurf dazustehen. Eine weitere Blockade der
Beratungen des Unionsentwurfes hätte nämlich gegen die
Geschäftsordnung des Bundestages verstoßen.
Egal, ob Information und Schutz von Opferzeugen, aktive Teilnahme
des Opfers am Verfahren oder rascher und unkomplizierter Ausgleich
materieller Schäden des Opfers schon im Strafverfahren
(Adhäsionsverfahren): All dies war schon – meist besser - im Entwurf
der Union enthalten. Schlimmer ist jedoch, was im Regierungsentwurf
fehlt bzw. unzureichend geregelt ist: Weiterhin können Kopien von
Bild-Ton-Aufzeichnungen einer Vernehmung des Opfers gefertigt und
herausgegeben werden. Opfer – insbesondere von Sexualverbrechen -
unter 16 Jahren können nach dem Entwurf von Rot-Grün weiterhin nicht
in einem gesonderten Raum – getrennt vom Täter – und allein durch den
Vorsitzenden Richter vernommen werden.
Es ist zu hoffen, dass sich die Bundesjustizministerin durch die
Anhörung im Dezember dazu bewegen lässt, die besseren und
weitergehenden Vorschläge der Union zu übernehmen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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