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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Bildungs- und Forschungshaushalt hat katastrophale Folgen für den Wissenschaftsstandort Deutschland

Berlin (ots)

Zur 2. Lesung des Haushalts des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung erklärt die stellvertretende Vorsitzende
der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Den Haushalt für Bildung und Forschung kann man nur mit einem Wort
kennzeichnen: katastrophal. Erst mussten drastische Kürzungen in Höhe
von gut 100 Millionen Euro verkraftet werden, jetzt folgen globale
Minderausgaben in Höhe von 84 Millionen Euro. Das sind 184 falsch
gesparte Millionen. Der Verlust für die Forschung und damit für die
Zukunft unseres Landes ist riesig.
Versprochen wurde, Mittel für die Forschung und Entwicklung in
Höhe von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt sicherzustellen. Davon
sind wir noch weit entfernt. Der Anteil der öffentlichen Hand an den
deutschen Forschungsausgaben sinkt und sinkt. 1998 waren es noch 34,9
Prozent, 2001 nur noch 31,5 Prozent. Projektförderung und
Hochschulbau sind massiv von den Kürzungen betroffen.
Deutschland droht in der Spitzentechnologie auf den absteigenden
Ast zu kommen. Im Jahr 2001 importierte Deutschland erstmals mehr
Hochtechnologie als es ausführte. Deutschland – einst die Apotheke
der Welt – gerät auch im Pharmabereich unter Druck. Der
Chemiestandort droht durch die EU-Chemikaliengesetzgebung erdrückt zu
werden. Wie und wo Deutschland in Zukunft Geld verdienen soll, das
ist die Frage, die sich auch die Forschungsministerin Edelgard
Bulmahn gefallen lassen muss.
Wissenschaftlicher Nachwuchs und Spitzenwissenschaftler wandern
immer häufiger ab. Darauf muss die Bildungsministerin reagieren. Wir
fordern daher eine schärfere Profilbildung der Hochschulen, mehr
Wettbewerb durch Evaluation und Hochschulranking, weniger Bürokratie
und mehr Autonomie sowie flexiblere Verwendungsmöglichkeiten von
Forschungsgeldern und Anreize für das Einwerben von Forschungsmitteln
durch eine Forschungsprämie.
Hochschulen brauchen auch mehr Freiheit zur Auswahl von
Studierenden. Konzepte der Länder und eine Initiative des Bundesrates
liegen vor. Aber die Bundesregierung verweigert die Reform. Wir
brauchen ein neues System der Bildungsfinanzierung. Studiengebühren
sind nicht unsozial, sondern höchstens unsozialdemokratisch. Heute
finanziert die Verkäuferin mit ihren Steuergeldern das Studium der
Arzttochter. Mit Studiengebühren, davon bin ich überzeugt, verbessert
sich nachhaltig das Verhältnis von Studierenden und Lehrern. Wer
bezahlt kann eine individuelle Leistung erwarten. Und im Gegenzug
wird die Lehrtätigkeit aufgewertet. Zusammen mit einem guten
Stipendien- und Darlehenssystem, das die Besten fördert und den
Ausgleich für soziale Härten schafft, hätten wir so eine Chance,
international wieder wettbewerbsfähig zu werden.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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