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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Widmann-Mauz: Forschung fördern – AIDS bekämpfen

Berlin (ots)

Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2003
erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin und Vorsitzende der
Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette
Widmann-Mauz MdB:
In Deutschland leben derzeit nach aktuellen Schätzungen des Robert
Koch-Instituts etwa 40.000 bis 45.000 Menschen mit einer HIV-
Infektion. Dank der Behandlungserfolge wird die Zahl der HIV-
Infizierten in den kommenden Jahren weiter ansteigen, da weniger
Menschen sterben, als sich im selben Zeitraum neu infizieren. Jedes
Jahr stecken sich rund 2.000 Menschen neu mit HIV an, 600 bis 700 pro
Jahr sterben an den Folgen der HIV-Infektion. Immer mehr Betroffene
sind Frauen.
Trotz dieser erschreckenden Zahlen ist es still geworden um AIDS.
Die Krankheit droht aus dem Bewusstsein der Menschen zu verschwinden.
Schnell wird verdrängt, dass AIDS zwar behandelbar, aber nicht
heilbar ist.
Die Diskriminierung von Betroffenen sowie gelebte
Verantwortungslosigkeit im eigenen Sexualverhalten können die Folge
dieser Verdrängungshaltung sein. Mit dem Welt-AIDS-Tag setzen wir
Zeichen gegen Diskriminierung und für mehr Eigenverantwortung. Das
diesjährige Motto „leben und leben lassen“ drückt dieses Anliegen
eindrücklich aus.
Das zu befürchtende Verschwinden des Themas AIDS aus den Gedanken
und Köpfen der Menschen muss aufgehalten werden. Das betrifft nicht
nur das veränderte sexuelle Risikoverhalten, das sich in einer
Zunahme sexuell übertragbarer Infektionen widerspiegelt, sondern auch
den teilweisen Abbau personeller und finanzieller Ressourcen bei
Präventionsmaßnahmen wie den AIDS-Beratungsstellen oder
Informationskampagnen.
Die Bundesregierung ist vor diesem Hintergrund abermals von Seiten
der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nachdrücklich
aufgefordert, zu überprüfen, ob die gegenwärtige Aids-Aufklärungs-
Kampagne die Zielgruppen überhaupt noch wirkungsvoll erreicht. Sie
wird weiter aufgefordert, diese gegebenenfalls zu überarbeiten und
insgesamt ihre Präventionsmaßnahmen zu forcieren.
In der Forschungspolitik hat sich die Bundesregierung als
Wachstums- und Innovationsbremse einen Namen gemacht. Während in den
USA und Großbritannien die forschenden Arzneimittelunternehmen
aufgrund der günstigeren industriepolitischen Bedingungen florieren,
verlieren die deutschen Unternehmen Schritt für Schritt ihre
Marktanteile in der Welt. Dem harten Konkurrenzkampf auf den
Weltmärkten hat Rot/Grün nur Zögerlichkeit entgegenzusetzen. Dies
darf nicht so weitergehen. Das deutsche Know-How darf nicht weiterhin
in rot- grünem Unwillen versanden. Wir brauchen eine moderne
Forschungs- und Wirtschaftspolitik, damit AIDS in Zukunft eine
heilbare Krankheit sein wird.
AIDS ist ein internationales Problem. In afrikanischen Ländern hat
die Immunschwächekrankheit bedrohliche Ausmaße angenommen. Aus
deutscher Perspektive ist – gerade vor dem Hintergrund der EU-
Osterweiterung - die starke Zunahme der Infektionsraten in Osteuropa
mehr als besorgniserregend. Mit dieser Tendenz wird einmal mehr
deutlich, dass es noch lange nicht an der Zeit ist,
Präventionsbemühungen zurückzufahren, sondern die Bundesregierung in
der Pflicht ist, dieses Problem aktiv anzugehen. Vor diesem
Hintergrund ist die Bundesregierung aufgefordert, ihren
internationalen Verpflichtungen nachzukommen und die Anstrengungen,
insbesondere über den Global Fund, weiter zu intensivieren.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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