Widmann-Mauz: Frauenerwerbstätigkeit durch Vereinbarkeitspolitik fördern
Berlin (ots)
Zu den heute veröffentlichten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes über die Frauenerwerbstätigkeit im Jahr 2003 erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Laut Statistischem Bundesamt waren von den rund 38,3 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland 17,9 Millionen bzw. 46,9 % Frauen. Verglichen mit dem Jahr 2002 erhöhte sich damit der Frauenanteil an den gesamten Erwerbstätigen um 0,4 Prozentpunkte.
Diese positive Entwicklung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Neuregelung der Mini-Jobs im Jahr 2003 maßgeblich vorangebracht hat und damit eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation für Frauen und Männer gelungen ist. Dies ist wesentlich ein Erfolg der Union. Jeder Mini-Job, der in eine reguläre und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung führt, ist besser als Schwarzarbeit.
Hinter den Prozentzahlen stecken tatsächliches Leben und Lebenswünsche von Frauen. Sie verdecken die Tatsache, dass die Vereinbarkeitsfrage für Frauen und Männer in Deutschland noch lange nicht zufrieden stellend gelöst ist. Wirkliche Wahlfreiheit für Frauen und Männer ist erst dann erreicht, wenn die Rahmenbedingungen für eine freie Entscheidung für oder gegen eine Erwerbstätigkeit neben der Familienarbeit gegeben sind.
Um insbesondere Frauen die Erwerbstätigkeit neben der Familienarbeit zu ermöglichen, müssen endlich durchgreifende Maßnahmen durchgesetzt werden. Gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind der Schlüssel für mehr Erwerbsbeteiligung von Müttern und Vätern. Zudem sind die Unternehmen aufgefordert, die familienfreundliche Ausgestaltung der Arbeitswelt als zukunftsrelevante Herausforderung anzunehmen. Die Wirkungszusammenhänge möglicher positiver Maßnahmen in Unternehmen wie Arbeitszeitflexibilisierung, Arbeitsorganisation oder Kinderbetreuungsangebote verknüpft mit Fragen der Führungskompetenz und mit Angeboten der Personalentwicklung werden bislang nicht in ausreichendem Maße erkannt und genutzt. Dabei können die Unternehmen in Deutschland angesichts der ökonomischen und demographischen Entwicklung heute und in Zukunft nicht auf das große Potential gut ausgebildeter Frauen verzichten.
Insgesamt kann also diese positive Tendenz in der Frauenerwerbstätigkeit nicht über die katastrophale Lage auf dem Arbeitsmarkt und in Bezug auf die Vereinbarkeitsfrage unter der rot- grünen Bundesregierung hinwegtäuschen. Um mehr Erwerbsmöglichkeiten über den Niedriglohnsektor hinaus - insbesondere für Frauen - erreichen zu können, braucht Deutschland mehr Wachstum. Nur nachhaltige Strukturreformen und eine zukunftsfähige Politik können bewirken, dass mehr Arbeitsplätze für Frauen entstehen. Die Entkopplung des Faktors Arbeit von den Sozialkosten, ein Neuanfang beim Steuerrecht im Sinne von Familien und stabile Finanzen bilden hierfür zentrale Voraussetzungen.
Die Bundesregierung muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass die Förderung von Frauenerwerbstätigkeit ohne wirtschaftspolitische Weichenstellungen im Sinne von mehr Wachstum möglich wäre. Es geht nicht um Ideologiefragen, sondern um das quo vadis in der Wirtschaftspolitik. Gute Frauen- und Familienpolitik ist nur im Einklang mit einer guten Wirtschafts- und Finanzpolitik erreichbar.
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