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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Lippold: Schröder soll Verkehrswegefinanzierung zur Chefsache machen

Berlin (ots)

Zu den Folgen des Mautdesasters erklärt der
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr.
Klaus W. Lippold MdB:
Die Bundesregierung sollte sich nach dem Maut-GAU nicht mit
fehlplazierten Schuldzuweisungen an die Industrie beschäftigen,
sondern sich schleunigst um Schadensbegrenzung bemühen. Dies gilt in
erster Linie für die immense Finanzierungslücke bei den
Verkehrsinvestitionen als gravierendste Folge des Mautdesasters. Der
dringend notwendige Infrastrukturausbau darf nicht unter Stolpes
Schwäche und Eichels Unvermögen leiden.
Die Union fordert Bundeskanzler Schröder daher auf, dieses
existentielle Thema zur Chefsache zu machen und ein schlüssiges
Finanzierungskonzept zu entwickeln, das von Eichel und Stolpe zu
vollziehen ist.
Dabei muss die Bund-Länder-Vereinbarung wieder in Kraft gesetzt
werden, nach der die Mauteinnahmen zusätzlich der
Verkehrsinfrastruktur zugute kommen sollten. Das bedeutet, dass die
entgegen dieser Vereinbarung vorgenommene Kürzung im Verkehrsetat von
mehr als zwei Mrd. € wieder zurückgenommen werden muss. In das
Konzept müssen außerdem zwingend die infrastrukturellen Anforderungen
der EU-Osterweiterung einbezogen werden. Schließlich muss
sichergestellt werden, dass die für die Fußballweltmeisterschaft 2006
erforderlichen Baumaßnahmen zeitgerecht starten können.
Wenn die Bundesregierung auch hier versagt, ist absehbar, dass
nicht einmal die notwendigsten Erhaltungs- und
Instandsetzungsmaßnahmen stattfinden können, von Aus- und Neubauten
ganz abgesehen. Die Bundesregierung muss außerdem schnell und
sorgfältig prüfen, auf welchem Weg die elektronische Maut zügig und
technologisch zukunftsorientiert realisiert werden kann. Die
Einholung weiterer Angebote und deren Prüfung muß nun
schnellstmöglich stattfinden. Ein Vergleich mit den Angeboten des
bisher vorgesehen Betreibers ist erforderlich.
Die deutsche Wirtschaft ist gefordert, ihren Teil zur Realisierung
dieses Projektes beizutragen. Es kann nicht angehen, dass über den
Imageschaden nur Klage geführt wird, aber privatwirtschaftliche
Initiativen, diesem Zustand abzuhelfen, nicht erfolgen. Die Union
erwartet darüber hinaus, dass die Bundesregierung zum Thema Lkw-Maut
weiterhin mit der EU im Gespräch bleibt, damit - spätestens
zeitgleich mit der nach wie vor anzustrebenden Realisierung der Maut
- in Brüssel Akzeptanz unter Einbeziehung der notwendigen
Harmonisierung für das deutsche Transportgewerbe erreicht wird.
Schließlich ist eine Initiative zu starten, die Vorstellungen
entwickelt, wie das Instrument Public Private Partnership trotz
dieses ungeheuer schädigenden Ereignisses weiter in der Diskussion
gehalten und stärker ausgebaut werden kann. Es kann nicht angehen,
dass ein solch sinnvolles alternatives Finanzierungsinstrument wegen
verfehlter Politik nicht zum Tragen kommt.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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