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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Meister/Müller: Vorfestlegung der BaFin zur Regulierung von Rating-Agenturen nicht sachgerecht

Berlin (ots)

Zum heutigen Fachgespräch zum Thema Rating im
Finanzausschuss des Deutschen Bundestages erklären der
finanzpolitische Sprecher, Michael Meister MdB, und der zuständige
Berichterstatter im Finanzausschuss, Stefan Müller MdB:
Die Union begrüßt, dass sich der Finanzausschuss des Deutschen
Bundestages ausführlich mit dem Thema Rating beschäftigt. Das heutige
Fachgespräch war auf Initiative der Unionsfraktion aufgesetzt worden.
Rating-Agenturen erfüllen eine wichtige Aufgabe im Bereich der
Überprüfung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen.
Ratings sind für institutionelle wie für private Investoren bei
Anlageentscheidungen ein unverzichtbares Hilfsmittel, haben aber auch
wesentlichen Einfluss auf die Finanzierungsbedingungen der
Unternehmen. Für Unternehmen und Banken hängen die Kosten der
Fremdkapitalbeschaffung über den Kapitalmarkt entscheidend vom Urteil
der Rating-Agenturen ab.
Ein Wettbewerb zwischen den großen Rating-Unternehmen findet nur
in engen Grenzen statt, da es nur drei große Anbieter gibt.
Auch für kleine und mittlere Unternehmen wird externes Rating
immer wichtiger (Basel II). Für diese wird aber ein Rating von den
großen Anbietern nicht kostengünstig angeboten, da deren Ratings eher
kapitalintensiv und aufwendig sind. Daher sind mehr Mitbewerber
grundsätzlich wünschenswert. Der Aufbau einer staatlichen
Rating-Agentur ist nicht sinnvoll. Das hat die Vergangenheit gezeigt.
Eine Verbesserung der Transparenz ist wichtig.
In der Anhörung wurde die Offenlegung der angewandten Rating-
Verfahren und –Methoden diskutiert. Die Notwendigkeit wurde gesehen,
die angewandten Techniken (Kennziffern, Bewertungsfaktoren, usw.),
sowie Ratingphilosophie ebenso wie qualitative bzw. quantitative
Elemente des Rating-Prozesses offen zu legen, um zu international
vergleichbaren Ergebnissen zu kommen. Dies ist zunächst im Rahmen von
Wohlverhaltensrichtlinien (IOSCO- Principles) umzusetzen.
Eine nationale Regulierung macht keinen Sinn. Die Sicht des
Präsidenten der BaFin, Jochen Sanio, dass eine
Regulierung/Beaufsichtigung unabdingbar ist, teilen wir nicht. Die
entsprechende Vorfestlegung nur zwei Tage vor dem heutigen
Fachgespräch ist nicht sachgerecht.
Die deutsche Seite muss sich weiterhin am europäischen und
internationalen Diskussionsprozess intensiv beteiligen. Potenzielle
Interessenkonflikte müssen vermieden werden. Ratings müssen
unabhängig von geschäftspolitischen Interessen sein. Ratings ohne
vorherige Auftragserteilung durch das geratete Unternehmen müssen
deutlich gekennzeichnet sein. Die Union wird sich der Thematik weiter
intensiv annehmen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon: (030) 227-52360
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