Reiche/Fischer: Nanotechnologie Förderung richtig machen
Berlin (ots)
Anlässlich der Vorstellung der Innovatiosoffensive Nanotechnologie durch Bildungsministerin Bulmahn erklären die forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katharina Reiche MdB, und der zuständige Berichterstatter, Axel E. Fischer MdB:
Es ist erfreulich, dass Bundesministerin Bulmahn eine Innovationsoffensive Nanotechnologie starten will. Angesichts der Bedeutung dieser Schlüsseltechnologie ist eine strategische Förderung überfällig. Dafür muss allerdings auch ausreichend Geld zur Verfügung gestellt werden. Tatsache ist jedoch, dass im Haushalt 2004 die Titel Nanoelektronik und Nanomaterialien gekürzt werden. Die neue Nanotechnologiepolitik der Bundesregierung beseitigt aber nicht die alten Fehler, leider erschöpft sie sich wieder in einem zentralistisch-planwirtschaftlichen Ansatz. Sie beschränkt sich allein auf vier vermeintlich zukunftsträchtige Anwendungsbereiche und ändert nichts Wesentliches an den Schwächen des deutschen Forschungssystems. Außerhalb des mit den beteiligten vier Industrien aufgespannten Korsetts sollen Ideen und Chancen offenbar ungenutzt bleiben. Die deutsche Forschungslandschaft gewinnt wenig an Flexibilität und wird im Gegenteil an Vielfalt einbüßen. An dem bisher schon von kleinen und mittelständischen Unternehmen kaum zu schulternden Bürokratieaufwand wird sich wenig ändern. Da die Initiative auch nicht mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für unternehmerisches Wirtschaften verbunden ist, ist es von daher sehr zweifelhaft, ob sich die für die Zukunft hoch gesteckten Erwartungen mit Blick auf die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte erfüllen werden.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion legt daher einen Antrag Nanotechnologische Forschung und Anwendungen in Deutschland stärken vor. Wir setzen sowohl auf Grundlagenforschung wie auch auf eine marktwirtschaftliche Ausrichtung der Forschungsförderung. Im Zentrum steht eine stärkere Beachtung der Belange kleiner und mittelständischer Unternehmen. Um die gute Position Deutschlands auf dem Zukunftsmarkt Nanotechnologie langfristig zu sichern, muss die Bundesregierung auch ihre Politik bei der derzeit allein auf große Unternehmen zugeschnittenen Projektförderung revidieren.
Gefordert sind neue dynamische Elemente für eine dezentrale Förderung, wie zum Beispiel eine stärkere Unterstützung von Unternehmensausgründungen aus Hochschulen. Um hohe bürokratische Hürden bei der Umsetzung innovativer Ideen zu vermeiden, sollten z. B. Forschungseinrichtungen Fördermittel bereit gestellt werden, die diese in eigener Verantwortung an junge Wissenschaftler vergeben können mit dem Ziel, aus einer guten Idee ein Produkt zu machen (Feed Capital). Ebenfalls muss die Nachwuchsförderung verbessert werden. Das Wissen der seit 1998 arbeitenden Kompetenzzentren Nanotechnologie sollte stärker genutzt werden.
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