Reiche/Schummer: Berufsbildungsnovelle für mehr Ausbildungsplätze und -qualität
Berlin (ots)
Die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und der zuständige Berichterstatter im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Uwe Schummer MdB, erklären:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat eine Berufsbildungsnovelle vorgelegt, die es Betrieben erleichtert, Ausbildungsplätze zu schaffen und die jungen Menschen wieder mehr Chancen gibt, eine ihren Begabungen gemäße Ausbildung zu erhalten.
Die rot-grüne Ausbildungsplatzabgabe ist nicht die richtige Antwort auf die Lehrstellenmisere. Sie wird scheitern, denn sie ist ein bürokratisches Monstrum, das die Wirtschaft belastet, das duale System der Berufsausbildung schwächt und in die Verstaatlichung der Ausbildung führt.
Die Defizite der beruflichen Bildung sind bekannt:
In den letzten drei Jahren wurden 13 neue Berufsbilder zwischen den Sozialpartnern vereinbart, über 100 stecken noch in der Pipeline. Bei gleich bleibendem Tempo sind sie erst in 10 Jahren abgearbeitet. Dies ist bei dem heutigen schnellen technischen und gesellschaftlichen Wandel viel zu langsam.
Viele Berufe sind zu theorielastig, praktisch Begabte verlieren den Anschluss. Deutschland ist das einzige Land mit einer dreijährigen Ausbildungsdauer für den Beruf des Tankwartes.
Gebraucht wird eine grundlegende Modernisierung des Berufsbildungsrechtes. Unser Gesetzentwurf enthält ein Bündel von Maßnahmen, deren Umsetzung der dualen Berufsausbildung neuen Glanz geben wird.
Schnellere Erarbeitung von Berufsbildern durch Schlichtermodell. Wenn sich die Sozialpartner nicht zügig einigen können, entscheidet ein neutraler Schlichter in einem Zeitraum von höchstens sechs Monaten.
Entbürokratisierung der Prüfungsordnungen durch Weiterentwicklung der jetzigen Zwischen- und Abschlussprüfung zu einer gestreckten Abschlussprüfung.
Stufenausbildungen kombiniert mit Modularisierung vom Baufacharbeiter zum Mauerer, vom Verkäufer zum Einzelhandelskaufmann, vom Kfz-Mechaniker zum Mechatroniker - damit auch praktisch Begabte wieder eine Chance haben. Weitere Module schaffen dann Perspektiven für lebenslanges Lernen und tragen zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung bei.
Abbau von Ausbildungshemmnissen durch mehr Flexibilität sowohl bei Ausbildungsinhalten als auch bei der Vergütung. Betriebe sollen bei betrieblicher Notwendigkeit im Einvernehmen mit den Auszubildenden und der Berufsschule von der Ausbildungsordnung abweichen können. Ebenso sollen die Vertragspartner im Einvernehmen von tariflichen oder branchenüblichen Vergütungen bis zu einem Drittel nach unten abweichen können. Das schafft Anreize für betriebliche Bündnisse für Ausbildung. Für zwei Drittel der nicht ausbildenden Betriebe sind die Ausbildungskosten die Ursache für ihre mangelnde Ausbildungsneigung.
Erleichterung der internationalen Mobilität durch die Einführung eines europatauglichen Ausbildungspasses, in dem alle erworbenen Qualifikationen und Teilqualifikationen dokumentiert werden.
Aufwertung der Verbundausbildung als Antwort auf die zunehmende betriebliche Spezialisierung durch Schaffung einer gesetzlichen Grundlage.
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