Reiche: Ausbildung ermöglichen statt Verstaatlichung vorantreiben
Berlin (ots)
Die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, erklärt zu dem vorgestellten Berufsbildungsbericht 2004:
Seit dem Jahr 1998 ist die Zahl der Ausbildungsverträge um insgesamt 11,2 Prozent gesunken. Das ist die traurige Bilanz der verfehlten Wirtschafts-, Sozial- und Bildungspolitik der rot-grünen Bundesregierung.
Sie reagiert genau so falsch wie kurzsichtig. Der Weg soll in die Verstaatlichung der Ausbildung gehen. Weitere schulische Ausbildungsgänge werden ersonnen. Zusammen mit der Einführung der Ausbildungsplatzabgabe soll dies dann wohl der dualen Ausbildung einen Todesstoß versetzen.
Das Gegenteil ist richtig: Die duale Ausbildung im Zusammenspiel von Betrieb und Schule ist nach wie vor für viele Jugendliche die beste Basis für ihr Berufsleben. Sie ist ein Markenzeichen, um das Deutschland in der ganzen Welt beneidet wird. Staatliche Ausbildungsgänge gehen dagegen oft am Bedarf der Wirtschaft vorbei, produzieren also potenzielle Arbeitslose und sind für Staat und Steuerzahler die teuerste Lösung.
Die Initiativen der Wirtschaft für mehr Ausbildungen verdienen Unterstützung. Der heute von DIHK-Präsident Braun vorgeschlagene Pakt für Ausbildung geht in die richtige Richtung. SPD-Chef Müntefering muss endlich aus seiner linken Ecke herauskommen und zu vernünftigen Lösungen die Hand reichen.
Die Politik muss es den Betrieben erleichtern, wieder mehr Lehrstellen einzurichten. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat deshalb eine Novelle zum Berufsbildungsgesetz vorgelegt. Wir wollen mehr Stufenausbildungen, damit auch praktisch Begabte wieder eine Chance erhalten, und mehr Spielräume für Betriebe in Bezug auf Ausbildungsinhalte sowie die Ausbildungsvergütung.
Das System muss auf der Höhe der Zeit bleiben und dem technischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen. Unser Schlichtermodell ermöglicht die Entwicklung neuer Berufe innerhalb von sechs Monaten.
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