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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Reiche/Seib: Politik muss Bologna-Prozess begleiten

Berlin (ots)

Zur Anhörung des Ausschusses Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung erklären die bildungspolitische Sprecherin
der CDU/CSU-Bundestagfraktion, Katherina Reiche MdB, und die
zuständige Berichterstatterin, Marion Seib MdB:
Die Schaffung eines europäischen Hochschulraums auf der Grundlage
der Bologna-Erklärung ist für die Zukunftsfähigkeit und
Wettbewerbfähigkeit der deutschen Hochschulen von großer Bedeutung,
denn unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen agieren in einem
immer stärker globalisierten Umfeld.
Die Anhörung des Ausschusses für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung hat deutlich gemacht, dass die Politik den
Prozess weiter begleiten muss. Noch sind zu viele Fragen offen, um
diesen allein auf der Verwaltungsebene fortzuführen.
Kernpunkt des Bologna-Prozesses ist die Einführung der
international gebräuchlichen Studienabschlüsse Bachelor und Master.
Diese verläuft in Deutschland zu bürokratisch. Die Vorgaben der
Kultusminister weisen in den Details eine zu hohe Regelungsdichte
auf. Im Hochschulrahmengesetz sind Regelstudienzeiten vorgesehen, die
den neuen Studiengängen zu wenig Freiraum lassen. Dies ist ein
weiteres Argument, das Hochschulrahmengesetz zu entschlacken.
Bundesministerin Bulmahn muss endlich den Weg für eine
zukunftsweisende Hochschulreform freimachen, die die Autonomie der
Hochschulen stärkt. Diese sind in der Lage, selbst zu entscheiden,
was für sie am besten ist.
Der Forderung von Rot-Grün, eine nationale Bologna-Task-Force mit
Koordinierungs- und Monitoringfunktion einzurichten, erteilten die
Experten eine klare Absage. Nicht neue Institute, sondern klare
Kompetenzen sind das Gebot der Stunde. Um den Bologna-Prozess
erfolgreich fortzusetzen, müssen die Kompetenzen im Hochschulbereich
von der „Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung
der bundestaatlichen Ordnung“ schnell eindeutig geregelt werden.
Bestehende Strukturdefizite und daraus resultierende unklare
Kompetenzen führen im Augenblick zu Verzögerungen, da vorhandene
Gelder von den Hochschulen nicht abgerufen werden können.
Im Zuge der Einführung der Bachelor- und Masterabschlüsse darf es
nicht zu einer Niveauabsenkung des Studiums in Deutschland kommen.
Die Anhörung konnte Zweifel an der Qualitätssicherung nicht
vollständig ausräumen. Gerade beim Bachelor stellt sich die Frage, ob
das notwendige Fachwissen in bestimmten Studiengängen in drei Jahren
vermittelt werden kann. Die mittelständische Industrie, die 80% der
Ingenieurabsolventen beschäftigt, hat Bedenken, dass ein erheblicher
Teil der Ausbildung in Zukunft in den Betrieben noch nachgeholt
werden muss. Die Qualitätssicherung hat deshalb für die
CDU/CSU-Bundestagfraktion oberste Priorität. Aus diesem Grund wird
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch nicht auf der Vollendung des
Prozesses bis 2005 bestehen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
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