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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Fischer/Lintner: Kein Bahn-Börsengang ohne Sachverstand

Berlin (ots)

Anlässlich der heutigen Sitzung des Ausschusses für
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zum Thema Bahnreform erklären der
verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk
Fischer MdB, und der Berichterstatter für den Schienenverkehr, Eduard
Lintner MdB:
Während die rot-grüne Bundesregierung, offenbar im Hinblick auf
den Börsengang der Deutsche Bahn AG, unter erheblichem Zeitdruck und
ohne das Vorliegen der materiellen Voraussetzungen vollendete
Tatsachen schaffen möchte, wurde heute von den Fachpolitikern aller
Fraktionen die Ampel hierfür erst einmal auf Rot gestellt.
Vor einem unüberlegten Börsengang müssen erst einmal alle
Voraussetzungen ergebnisoffen untersucht werden. Dabei müssen die
verkehrs-, finanz- und haushaltspolitischen Chancen und Risiken der
in Frage kommenden Privatisierungsmodelle geprüft werden. Das von der
Bundesregierung in Auftrag gegebene und immer noch zurückgehaltene
Gutachten ist in dieser Frage nicht ausreichend, denn es untersuchte
nur die Möglichkeit des Börsengangs mit einem integrierten Konzern –
also mit Netz und Verkehrsgesellschaften.
Der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Versuch
der Minister Eichel und Stolpe, kurzfristig Mittel einzufahren, ohne
dabei Rücksicht auf das System Schiene zu nehmen, eine klare Absage
erteilt. Es kann nicht sein, dass versucht wird, mit einem übereilten
Börsengang die - aufgrund des Mautdesasters - gerissenen Lücken im
Verkehrshaushalt zu schließen.
Das steuerfinanzierte Schienennetz darf - nach den schlechten
Erfahrungen in England - nicht zum bloßen Renditeobjekt des
Kapitalmarktes verkommen und ein überwiegend steuerfinanzierter
Börsengang wäre eine ordnungspolitische Selbsttäuschung des Staates.
Dies wurde auch vom überwiegenden Teil der Sachverständigen bei der
vom Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen am 29. März 2004
durchgeführten Expertenanhörung zum Thema „Zwischenbilanz und
Fortführung der Bahnreform“ so gesehen.
Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich wieder - wie bei der
Bahnreform im Jahre 1993 - an den damals breiten parlamentarischen
Konsens anzuknüpfen. Nach der heute beantragten ergebnisoffenen
Prüfung aller Privatisierungsmodelle muss das Parlament offen und
fair bei den weiteren Schritten beteiligt werden.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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