Kaupa: Weltfamilientag - Kinder in Suchtfamilien
Berlin (ots)
Anlässlich des Weltfamilientages am 15. Mai 2004 erklärt die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerlinde Kaupa MdB:
Familie zählt zu den wichtigsten Wertvorstellungen des Privatlebens und auch des gesellschaftlichen Lebens. Der Weltfamilientag soll dazu dienen sich auf diesen Wert als solches zu besinnen, den zu leben nicht allen Menschen vergönnt ist.
Mit dem Begriff Familie verbinden wir natürlicherweise Kinder. Auch Ihnen gilt unsere ganze Aufmerksamkeit. Am Weltfamilientag sollte sich der Blick einmal besonders auf jene Familien richten, in denen Eltern suchtkrank sind. Ihre Krankheit läßt nicht nur den Süchtigen und seinen Partner, sondern ganz besonders die Kinder leiden.
In Deutschland leben über 3 Millionen Kinder in Familien mit einem suchtkranken Elternteil. In ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung werden Kinder suchtkranker Eltern massiv beeinträchtigt und benachteiligt. Das hat Folgen: Diese Kinder sind nicht nur weit entfernt davon eine unbeschwerte Kindheit zu erleben. Etwa 30 % von ihnen entwickeln aufgrund ihrer Lebenssituation später selbst eine eigene Suchtproblematik.
Das Thema Sucht verbleibt oft genug in einer Tabuzone. Der Zugang zu den Süchtigen gestaltet sich schwierig. Soweit dieser gelingt, richtet sich das Augenmerk nur selten auch auf die Kinder.
Das verbesserte Aufdecken von Suchtkrankheiten wäre ein erster Schritt. Dem Hausarzt kommt dabei eine ganz wichtige Rolle als Berater zu. Aber auch bei der Behandlung der Erkrankung tut Veränderung Not. Ziel von Suchtbekämpfung muß sein, auch der Familie angemessene Hilfe zuteil werden zu lassen. Dieses kann nicht Aufgabe der Suchtkrankenhilfe allein sein. Eine Sensibilisierung für die Problematik ist auch bei den Einrichtungen erforderlich, die Kinder suchtkranker Eltern betreuen. Jugendhilfe, Sozialdienste und die Schule können ebenfalls notwendige Hilfen für den genannten Personenkreis veranlassen.
Bislang fehlt es noch an einem durchgängigen und finanziell abgesicherten Konzept der Hilfeleistung. Der Weltfamilientag soll Anlaß sein, hierzu einen Denkanstoß zu geben. Ärzte, Betroffene und Angehörige können sich zum Thema auf der Internetseite www.kidkit.de informieren.
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