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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Merkel/Klöckner: Organspendebereitschaft fördern!

Berlin (ots)

Anlässlich des „Tages der Organspende“ am 5. Juni
erklären die Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Angela
Merkel MdB, und die zuständige Unionsberichterstatterin für
Transplantationsmedizin in der Enquête-Kommission „Ethik und Recht
der modernen Medizin“, Julia Klöckner MdB:
Organspende ist ein Thema, dass alle betrifft und alle angeht. Aus
diesem Grund wurde 1983 der „Tag der Organspende“ eingeführt, um
bundesweit in zahlreichen Veranstaltungen über Organspende und
Transplantation aufzuklären. Leider gibt es noch immer viel zu
wenige, die nach ihrem Tod ihre Organe zur Verfügung stellen. Derzeit
warten etwa 12.000 Patienten auf ein lebensrettendes Organ. Bereits
ein Drittel der Patienten sterben aufgrund mangelnder Organe und
somit zu langer Wartezeiten.
Die Übertragung von Organen und Geweben gehört zu den medizinisch
anerkannten und sicheren Verfahren. 1997 wurde nach intensiver
Diskussion das Transplantationsgesetz vom Deutschen Bundestag
verabschiedet. Dennoch ist das Ziel der „Gemeinschaftsaufgabe“,
nämlich die Förderung der Organspendebereitschaft, nicht erreicht
worden. Rund 80 Prozent der Deutschen halten die Organspende für
sinnvoll, etwa 60 Prozent würden im Todesfall selbst auch ihre Organe
zur Verfügung stellen, aber nur ca. 12 Prozent der Deutschen besitzen
einen Spendeausweis. Hier gilt es, das Potenzial der prinzipiellen
Zustimmung zu nutzen und für ein aktives Bekenntnis durch Tragen
eines Spendeausweises zu gewinnen. Denn oft liegt die mangelnde
Zustimmung an der fehlenden Information und Konfrontation mit diesem
Thema.
Deshalb müssen die Öffentlichkeits- und Informationsarbeiten
optimiert und neue, konkrete Maßnahmen angegangen werden:
•Jedes Bundesland sollte verpflichtet werden,
Transplantationsbeauftragte einzusetzen. In Bayern werden z.B.
Transplantationsbeauftragte für jedes Patientengespräch vergütet. Der
Erfolg ist ersichtlich!
•Das Ärzte- und Pflegepersonal muss regelmäßig in Bezug auf
Organspende und -transplantation geschult werden. Nur wer selbst
informiert ist, kann auch Angehörige, die einer Organspende zustimmen
müssen, davon überzeugen.
•Die Beteiligung der Krankenhäuser an der Meldung von hirntoten
Menschen und am einfühlenden Gespräch mit den Angehörigen ist
optimierbar.
•Die Aufklärungsarbeit muss regelmäßig und öffentlichkeitswirksam
durchgeführt werden. Die Bundesregierung muss hierfür mehr Mittel zur
Verfügung stellen, statt diese kontinuierlich zu kürzen.
•Das Thema Organtransplantation gehört in die Lehrpläne der
Schulen, zum Beispiel in die Fächer Biologie, Religion und Ethik.
•Im Rahmen der Führerscheinprüfung muss das Thema aufgegriffen,
und die Prüflinge sollten motiviert werden, einen Spendeausweis
auszufüllen.
•Bei der Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe Organspende müssen
die Krankenkassen aktiver werden. Etwa alle fünf Jahre sollten sie
ihre Mitglieder über die neuesten Entwicklungen der
Transplantationsmedizin informieren und diese nach ihrer möglichen
Organspendebereitschaft fragen. Die Spendebereitschaft wird dann auf
der Versichertenkarte verzeichnet und kann jederzeit widerrufen
werden.
•Forschung und Innovation im Bereich der Transplantationsmedizin
müssen intensiv gefördert werden - z.B. auf dem Gebiet der
Xenotransplantation und Entwicklung von Kunstorganen.
Für die „Gemeinschaftsaufgabe“ Organspende muss sich auch die
Politik intensiver einsetzen. Die Unionsparteien unterstützen die
Organspende als Akt barmherziger Solidarität. Zum Thema
„Transplantationsmedizin“ hat die Fraktion vor einigen Wochen eine
„Große Anfrage“ an die Bundesregierung (Drucksache 15/2707)
eingereicht, deren Beantwortung interessiert erwartet wird.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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