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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Reiche/Schummer: Nachbesserungen bei rot-grünem Entwurf zur Berufsbildungsnovelle notwendig

Berlin (ots)

Anlässlich der Beratungen des rot-grünen
Gesetzentwurfs zur Berufsbildungsnovelle im Bundeskabinett erklären
die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Katherina Reiche MdB, und der zuständige Berichterstatter, Uwe
Schummer MdB:
Die erfreuliche Nachricht zuerst: 6 Jahre nach der Ankündigung in
der ersten Regierungserklärung von Bundeskanzler Schröder, „die
Ausbildung in Deutschland flexibler zu gestalten, die Modernisierung
und Verbesserung der Attraktivität der beruflichen Bildung
voranzutreiben“, liegt nun endlich der Gesetzentwurf der
Bundesregierung zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes vor.
Was lange währt, wird aber nicht automatisch gut. Der
Gesetzentwurf erfüllt die Anforderungen an ein modernes
Berufsbildungsrecht nicht ausreichend. Er gibt falsche Signale hin
für einen Systemwandel zur Verschulung der beruflichen Bildung.
Schulische Ausbildungsgänge können nach dem rot-grünen Entwurf ohne
jegliche Einschränkung mit der dualen Ausbildung gleichgesetzt
werden. Dies erhöht die Gefahr der Erosion der betrieblichen
Ausbildung erheblich.
Der Entwurf enthält neue planwirtschaftliche und bürokratische
Ansätze, wie z. B. das Einsetzen regionaler
Berufsbildungskonferenzen. Vielerorts gibt es funktionierende
freiwillige Bündnisse, die durch solche Maßnahmen konterkariert
würden. Planwirtschaftliche Instrumente sind weder notwendig noch
sinnvoll.
Oberstes Ziel einer Berufsbildungsnovelle muss es sein, die
betriebliche Ausbildung zu stärken, denn sie ist nach wie vor eine
hervorragende Vorbereitung und Grundlage für das Berufsleben. Die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat bereits vor Monaten einen
Gesetzentwurf vorgelegt, der Maßstäbe setzt. Erforderlich ist:
  • Eine schnellere Entwicklung von Berufsbildern entsprechend dem technologischen Wandel und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen. Heute dauert die Entwicklung eines neuen Berufsbildes im Konsensverfahren zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften in Deutschland zwei bis drei Jahre – zu lang für den Wettbewerb der Wissensgesellschaften. Ein Schlichtersystem, in dem nach sechs Monaten entschieden wird, ist hier die Lösung.
  • Die Ausrichtung des dualen Systems muss auf die unterschiedlichen Begabungen der Jugendlichen und die unterschiedlichen Anforderungen der Betriebe eingehen. Einstiegskorridore für praktisch Begabte und Stufenausbildungen - vom Krankenpflegehelfer zum Krankenpfleger, vom KFZ-Mechaniker zum Mechatroniker, vom Änderungsschneider zum Konfektionsschneider - mit jeweils entsprechender Zwischenzertifizierung senken die Hürde für den Einstieg und bieten nach oben ein hohes Niveau. Sie erleichtern es den Betrieben, die nicht die ganze Bandbreite abdecken können, Ausbildungsplätze anbieten zu können.
  • Eine Möglichkeit, inhaltlich und zeitlich bei betrieblicher Notwendigkeit im Einvernehmen mit den Auszubildenden und der Berufsschule von der Ausbildungsordnung abweichen zu können. Ebenso sollen die Vertragspartner im Einvernehmen von tariflichen oder branchenüblichen Vergütungen bis zu einem Drittel nach unten abweichen können. Hohe Vergütungen sind oft ein Ausbildungshemmnis. Zwei Drittel aller Betriebe, die nicht ausbilden, verweisen auf die Kosten. All dies fehlt im Gesetzentwurf der Bundesregierung.
  • Eine Berufsbildungsnovelle muss Ausbildungshemmnisse abbauen und wieder zu mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen führen. Der Weg in die Verschulung, wie er durch den Entwurf der Regierung droht, ist nicht nur eine teuere Lösung für den Steuerzahler. Sie geht auch an den Realitäten der Praxis vorbei und kann den Jugendlichen keine optimale Vorbereitung auf das Berufsleben bieten.
Die Jugendlichen in Deutschland sind uns wichtig: Wir wollen ihnen
Chancen eröffnen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bietet deshalb eine
pragmatische und Ziel führende Beratung über die Novellierung des
Berufsbildungsgesetzes an. Nachbesserungen am rot-grünen Entwurf sind
dringend notwendig.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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